Bereiten die Veranstaltungen zum 100-Jährigen vor: Ulrike Romund, Conny Weimer, Peter Zwilling. Foto: AWO
Ulrike Romund, Conny Weimer, Peter Zwilling. Foto: AWO

Wülfrath. Die AWO wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Anlass genug für die Wülfrather AWO, sich an den Feierlichkeiten zu beteiligen und ein eigenes Programm aufzustellen.

„Drei Veranstaltungen wollen wir zum 100sten Geburtstag beisteuern“, erklärt AWO-Vorsitzender Peter Zwilling. Am 13. Juli soll das große Sommer und Nachbarschaftsfest – „drinnen und draußen“ – an der Schulstraße am AWO-Haus steigen.

Es sollen die Nachbarn eingeladen werden. Die Organisationen, die im Haus eine Heimat gefunden haben, wie die Kegler und das Netzwerk ZWAR, sollen sich mit eigenen Beiträgen vorstellen. Und es gibt Kulturprogramm.

Im Herbst wird es inhaltlich: In einer Diskussionsveranstaltung soll es um das Thema „Soziale Arbeit – Herausforderungen und Perspektiven“ gehen. Der Ortsverein bemüht sich zurzeit um Referenten sowohl aus Politik und Wissenschaft, aus Wülfrath und darüber hinaus für diesen Themenabend zu finden.

„Mit unserem Empfang am 13. Dezember, dem Gründungstag der AWO, wollen wir an unsere Gründerin Marie Juchacz erinnern“, macht Ulrike Romund deutlich. Unter dem Motto „Mutige Marie – ein Leben für die Gerechtigkeit“ will die Wülfrather AWO die Lebensleistung ihre Gründerin und der vielen Frauen, die noch heute noch die Hauptlast der ehrenamtlichen Arbeit tragen, in den Mittelpunkt stellen.

Marie Juchacz hatte am 13. Dezember 1919 die AWO gegründet. Sie war Frauenrechtlerin, die erste Frau, die im Reichstag eine Rede hielt und Sozialdemokratin. Bei dieser Veranstaltung wird auch die Gründung der AWO in Wülfrath 1947 gewürdigt.

Im Geburtstagsjahr widmet sich der AWO-Ortsverein verstärkt der Quartiersarbeit: „Quartiersarbeit wird für die Begegnungsstätten immer wichtiger. Wir müssen Aktivitäten außerhalb unseres Hauses an der Schulstraße entwickeln,“ erklärt die Begegnungsstättenleiterin Conny Weimer.

Der Kreis Mettmann macht seine Zuschüsse seit einigen Jahren davon abhängig, wie die Begegnungsstätten im Quartier arbeiten. Das heißt, welche Angebote, neben denen im Haus an der Schulstraße, sich an die Senioren aus der gesamten Stadt wenden. Drei Schwerpunkte der Wülfrather AWO sollen die Kreiskriterien für Quartiersarbeit erfüllen:

Vor dem Hintergrund „Wie altersgerecht ist unser Stadtteil“ werden Stadtteilbegehungen in Wülfrath von der Begegnungsstätte gemeinsam mit den

Bürgervereinen durchgeführt. Der erste Termin ist am 9. Mai ab 15 Uhr in Rohdenhaus am Bürgerzentrum. „Mit den Rohdenhausern werden wir einen Rundgang machen, uns die interessanten Punkte im Ortsteil anschauen und bei einem anschließenden Kaffeetrinken über die Seniorentauglichkeit des Stadtteils reden,“ erklärt Ulrike Romund, die diese erste Begehung organisiert hat. „Die in Rohdenhaus gemachten Erfahrungen werden wir dann in den anderen Stadtteilen einbringen.“

Weitere Begehungen sollen in den nächsten zwei Jahren in Düssel, Stadtmitte, Ellenbeek, Schöne Aussicht/Wilhelmshöhe stattfinden. „Es geht auch ein wenig darum: Wie wollen wir im Alter in unserer Stadt leben“, macht Conny Weimer deutlich.

Unterstützt wird die Arbeit der AWO im Quartier zukünftig durch eine eigene Zeitung, den AWO-Treff, die dreimal jährlich erscheinen soll. „Damit wollen wir informieren über unsere Angebote, uns breiter aufstellen aber auch den Menschen die Möglichkeit geben, sich selbst zu Wort zu melden“, sagt Peter Zwilling.

„Einsamkeit“, weiß Conny Weimer, die seit 14 Monaten die AWO leitet, „ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen unter alten Menschen. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, die Leute abzuholen, Angebote zu machen und die Einsamkeit zu durchbrechen. So wollen wir gemeinsam mit anderen Verbänden am Heiligabend Wülfrather und Wülfratherinnen einladen, gemeinsam Weihnachten zu feiern. Mit einem Brunch in der Wülfrather Arbeiterwohlfahrt.“ Die Vorbereitungen dazu sind bereits angelaufen.