Svenja Schmidt und das Jan Bierther Trio im Wülfrather Kulturbistro. Foto: Kling

Wülfrath. Mit Beharrlichkeit hat sich das Wülfrather Kulturbistro einen Namen gemacht. Jüngster Höhepunkt war der Auftritt von Svenja Schmidt mit dem “Jan Bierther Trio” am Freitagabend.


Dass sich im kleinen Wülfrath eine ganz außerordentliche Kulturszene entwickelt hat, dürfte sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Region herumgesprochen haben. Das Aushängeschild ist die Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft, die seit inzwischen mehr als drei Jahrzehnten (nicht nur, aber vor allem) mit ihren Festivals im Stadtpark Auswärtige in Scharen in die Kleinstadt lockt.

Und auch die Kultur in der „Kathedrale“, dem Kommunikations-Center in Schlupkothen, hat sich über viele Jahre einen festen Platz im Terminkalender der Kulturliebhaber/innen der Region erarbeitet. Nicht unerwähnt bleiben darf bei dieser Aufzählung das WIR-Haus, das sich ebenfalls in kurzer Zeit einen Namen in der Veranstaltungsszene gemacht hat.

Ein junges Juwel dieser Kulturszene ist das Kulturbistro der AWO, wobei auch dieses Juwel so jung schon gar nicht mehr ist. Schließlich fand die erste Veranstaltung bereits im September 2019 im renovierten großen Saal an der Schulstraße statt. Dann aber kam Corona und die Kulturszene lag brach.

Als aber alle Lockdowns überstanden waren, war auch das Kulturbistro wieder da. Mit Beharrlichkeit haben es AWO-Vorsitzender Peter Zwilling und sein Team geschafft, dass das Kulturbistro in Wülfrath sich auch jenseits der Stadtgrenzen einen Namen gemacht hat.

Jüngstes Beispiel war am Freitagabend die Sängerin Svenja Schmidt, die in diesem Jahr schon zum zweiten Mal im Kulturbistro zu Gast war und die es zum zweiten Mal schaffte, dass die Leute, wenn auch erst ganz zum Schluss, vor der Bühne tanzten.

Als „begnadete Sängerin“ hatte die AWO den Gast angekündigt. Und wer das im Vorfeld für eine der branchenüblichen Übertreibung gehalten haben mag, musste sich am Freitagabend eines Besseren belehren lassen: „Begnadet“ tritt es genau.

Zur Beharrlichkeit der Macher zählt auch, dass sie bei der Zusammenstellung ihres Programms auf Qualität setzen. Und das, was das „Jan Bierther Trio“ zusammen mit Svenja Schmidt dem Publikum bot, war vom Allerfeinsten. Allein für „Papa was a Rolling Stone“ hätte sich der gesamte Konzertbesuch gelohnt.

Aber es gab noch viel mehr Wunderbares von Stevie Wonder, Amy Winehouse, Alicia Keys, Temptations (!) und vielen anderen, so dass man alles am liebsten gleich nochmal hören möchte.

Die Musiker und ihre Sängerin, die ja durchaus in Großstädten und auch international unterwegs sind, mögen gestaunt haben, was im kleinen Wülfrath so „abgeht“. Aber das Erstaunen dürfte auch auf der anderen Seite, im Publikum, vorhanden gewesen sein: Was bitte sind hier für Hochkaräter zu erleben! In Wülfrath! Bitte mehr davon! Wir kommen wieder.

Foto: Iris Truschinski