Wülfrath. Die Handballerinnen des TB Wülfrath haben in der dritten Liga einen 32:31-Auswärtssieg bei der HSG Rodgau Nieder-Roden gefeiert – und das dank eines Treffers drei Sekunden vor Schluss. Die Gastgeberinnen führten bereits mit sieben Toren, ehe der TBW eine furiose Aufholjagd startete.


Die Partie begann auf Augenhöhe. Bis zum 14:14 (23.) blieb das Spiel offen, dann verlor Wülfrath etwas den Rhythmus. Durch technische Fehler und hektische Abschlüsse lud man Rodgau zu einfachen Treffern ein. Begleitet vom lautstarken Publikum traf die HSG Tor um Tor zum 20:15-Halbzeitstand.

„Wir wussten, dass wir unser Konzept in der Abwehr beibehalten müssen“, erklärte TBW-Trainer Jörg Büngeler nach dem Spiel. „Die Mannschaft hat an sich geglaubt, obwohl vieles in der ersten Halbzeit nicht rund lief.“

Zu Beginn der zweiten Hälfte schien das Spiel fast entschieden: Zwei Pfostentreffer der Gäste und ein 22:15 (32.) für Rodgau ließen die Gastgeberinnen schon wie die sicheren Sieger aussehen.

Doch Wülfrath kämpfte sich Stück für Stück zurück – über 23:19 (35.) und 26:23 (42.). Nach einem harten Foul an Jule Kürten (Rot für Clara Wimmer) und dem verletzungsbedingten Ausfall von Nadine Hölterhoff schien das Momentum wieder zu kippen. Aber der TBW blieb dran.

Rodgaus letztes Tor fiel in der 57. Minute zum 31:29. Dann übernahm Wülfrath die Kontrolle. Eckert traf doppelt zum 31:31-Ausgleich (58.), während Torhüterin Melanie Schindowski in der Schlussphase mehrfach stark parierte.

Die Gastgeberinnen vergaben unter Zeitdruck, und 50 Sekunden vor Schluss hatte Wülfrath die Chance zum Sieg. Trotz einer seltsamen Schiedsrichterentscheidung blieb die Mannschaft ruhig – bis Leo Lambertz in der letzten Aktion des Spiels die Nerven behielt und mit ihrem Treffer drei Sekunden vor Schluss den 32:31-Erfolg perfekt machte.

„Das war kämpferisch eine absolute Energieleistung“, lobte Büngeler. „Wir haben viele einfache Fehler gemacht, aber die Einstellung war top. Am Ende haben wir uns den Lohn für unseren Willen und die Geduld abgeholt.“

Mit dem Sieg gleicht der TBW sein Punktekonto aus (8:8) und verschafft sich etwas Luft im Abstiegskampf.