Haben das Programm der "Wülfrather Gruppe" vorgestellt: André Herbes, Wolfgang Peetz und Rainer Heinz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Foto: Kling,

Wülfrath. Die Wählergemeinschaft „Wülfrather Gruppe“ macht sich dafür stark, dass die Leerstände in der Fußgängerzone auch für eine Wohnnutzung aktiviert werden.

Das Konzept des inhabergeführten Einzelhandels in einer Innenstadt sei ein „Modell von gestern“, sagte Fraktionsvorsitzender Wolfgang Peetz heute bei einem Pressegespräch über das Wahlprogramm der Gruppe. „Jeder Versuch, das zu heilen, ist zum Scheitern verurteilt.“

Die Wülfrather Gruppe hat eigene Vorstellungen zur Zukunft der Fußgängerzone. Im Bereich zwischen Heumarkt und Schwanenstraße solle der Einzelhandel konzentriert werden. Grundsätzlich sollen die Eigentümer der Häuser aber auch die Möglichkeit erhalten, die leerstehenden Läden zu Wohnungen umzubauen. Bisher ist dort eine gewerbliche Nutzung vorgeschrieben. Das soll nach dem Willen der Wülfrather Gruppe geändert werden.

Die Wählergemeinschaft setzt sich außerdem dafür ein, die Gastronomie in der Innenstadt zu stärken. „Wenn etwas funktioniert, dann ist es die Gastronomie“, sagt Ratsmitglied André Herbes.

Außerdem soll Kultur in die Innenstadt gebracht werden. Eine Belebung der Fußgängerzone verspricht sich die Gruppe auch durch die Weiterentwicklung des WIR-Hauses im ehemaligen VHS-Gebäude. Auch wenn sich jetzt andere mit den Federn schmücken wollten: „Wir wissen, wer den Antrag gestellt hat“, verweist Peetz darauf, dass die Initiative auf die Wülfrather Gruppe zurückgeht.

Die Wählergemeinschaft fordert eine stärkere organisatorische Unterstützung der Interessengemeinschaft „Wülfrath pro“ durch die Stadt bei der Durchführung von Stadtfesten. Diese seien „so wichtig“ für den Standort, dass die Veranstalter dringend Hilfe bei diesen Events bräuchten.

Gespräche mit den Eigentümern der Innenstadt-Immobilien zu führen, ist aus Sicht der Gruppe Aufgabe der Wirtschaftsförderung, die das ja auch längst getan habe. Die Eigentümer selbst hätten kein Interesse, sich mit der Politik an einen Tisch zu setzen. Vielmehr müsse Wirtschaftsförderer Karsten Niemann entlastet werden, um verstärkt seinen eigentlichen Aufgaben nachgehen zu können.

Für die Wülfrather Gruppe ist es nach 2009 und 2014 der dritte Wahlkampf. Sie macht sich dafür stark, dass das von ihr angestoßene Alkoholverbot in Grünanlagen auch auf andere Bereiche ausgedehnt wird, vor allem auf beide zentralen Busbahnhöfe. Eine städtische Gemeinschaft müsse das Recht dazu haben zu sagen: Da will ich das nicht.

Die Wählergemeinschaft fordert weiterhin die Erstellung eines Grünflächenkatasters, das Auskunft gebe über Pflegegrad und -zustand, sowie ein Instandhaltungskataster für Straßen. „Dafür braucht man aber auch Personal“, macht Wolfgang Peetz deutlich.

Bei der Bürgermeisterwahl unterstützt die Wülfrather Gruppe die Kandidatur des Kämmerers Rainer Ritsche. Mehr über das Wahlprogramm steht hier.