
Wülfrath. Mit der feierlichen Anbringung des frisch vergoldeten Wetterhahns hat die aufwendige Sanierung des Kirchturmdachs der Wülfrather Citykirche ihren krönenden Abschluss gefunden. Auf fast 40 Metern Höhe thront der Hahn nun wieder und dreht über den Dächern der Altstadt im Wind.
Mit Freude berichtet Architekt Rainer Gebauer, dass die Baustelle im Zeit- und Kostenplan geblieben ist. Die ursprünglich veranschlagten 250.000 Euro seien lediglich um 10.000 Euro überschritten worden, was einem Mehraufwand von gerade mal knapp vier Prozent entspricht. In den letzten Wochen war die obere Kuppel mit Schiefer aus Galizien neu belegt worden. Die Menge habe bis auf ein paar Platten, die jetzt für Reparaturarbeiten genutzt werden können, ausgereicht, freut sich Gebauer.
Den finalen Akt vollzogen Architekt Gebauer und Pfarrer Thomas Rehrmann gemeinsam, indem sie den Hahn auf der Spitze des Kirchturms anbrachten. Besonderes Augenmerk lenkte Gebauer auf die besondere Konstruktion des Hahn-Drehmechanismus. Die Technik sei schon 100 Jahre alt, erzählte der Architekt. Während der Stift aus Messing ist, wird der Hahn mit einer Hülse aus Bronze darauf befestigt. Dazwischen kommt eine Schicht aus Schmierfett. Das besondere Zusammenspiel dieser Metalle garantiere, dass kein Rost auftritt und die Beweglichkeit auch in 100 Jahren noch gegeben sei, berichtete Gebauer.
In der kommenden Woche ist der Gerüstbauer noch mit dem Abbau der Einrüstung des Kirchturms beschäftigt. Schon letzten Freitag konnte allerdings die Turmspitze freigegeben und somit der Hahn sowie die Schieferarbeiten bewundert werden. Aller Voraussicht nach ist das Dach der Kirche nun für die nächsten Jahrzehnte bestens gerüstet.
Dachsanierung der Stadtkirche in Wülfrath
Der 39 Meter hohe Turm der Stadtkirche wurde seit Mai saniert. Dabei wurde zunächst der alte Schiefer abgeschlagen, die Holzkonstruktion erneuert und die 17 Meter hohe Haube mit etwa 6.000 Schiefersteinen aus Nordspanien neu eingedeckt. Die Dachdecker mussten die Steine, die am unteren Turm größer sind als an der Spitze, in präziser Handarbeit anpassen. Das neue Dach, dessen Arbeiten aufgrund der aufwendigen Technik länger dauerten, soll für die nächsten 90 bis 100 Jahre halten.
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