Ausstellungskuratorin Dr. Yvonne Gönster mit zwei besonderen Stücken: Vorn links im Bild der goldene Schlüssel zum Bonner Kanzleramt, den einst Helmut Schmidt entgegen nahm, und (im Hintergrund) die Darstellung der Ponte Veccio, an der die Idee mit den Liebesschlössern entstanden sein soll. Foto: Mathias Kehren
Ausstellungskuratorin Dr. Yvonne Gönster mit zwei besonderen Stücken: Vorn links im Bild der goldene Schlüssel zum Bonner Kanzleramt, den einst Helmut Schmidt entgegen nahm, und (im Hintergrund) die Darstellung der Ponte Veccio, an der die Idee mit den Liebesschlössern entstanden sein soll. Foto: Mathias Kehren

Velbert. „Die Symbolik des Schlüssels“ lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im Schloss- und Beschlägemuseum am Heinz-Schemken-Platz 1. Gespannt wird ein weiter Bogen von der Bedeutung des Schlüssels als persönlicher Gegenstand der das eigene Gut schützt bis hin zu Metaphern, in denen der Schlüssel eine Rolle spielt.


„Täglich benutzen wir Schlüssel, um Türen oder Kästchen zu öffnen. Wir heben sie sogar viele Jahre in Schachteln auf, auch wenn das zugehörige Schloss nicht mehr vorhanden ist. Für uns sind Schlüssel also ein ganz wichtiger und persönlicher Gegenstand, um Wertvolles zu verschließen“, so Museumskuratorin Dr. Yvonne Gönster zur Idee für die neue Sonderausstellung.

Seit seiner Erfindung ist der „Schlüssel“ symbolisch aufgeladen. Häufig steht er für Macht, er kann aber auch Wegbereiter für ein neues Terrain, für neue Erkenntnisse oder neue Erlebnisse. Sprichwörtlich findet man gerne auch „den Schlüssel zum Glück“ oder gar „zur Liebe“.

Die Ausstellung beleuchtet an Hand von Exponaten die Bedeutung des Schlüssels in Vergangenheit und Gegenwart. Eines zeigt die Ausstellung deutlich. „Der Schlüssel ist auch heute noch eine Metapher, die uns täglich begegnet und uns miteinander verbindet“, so Gönster.

In der Antike waren Schlüssel of reich verziert oder imposant groß – beides wertete auch die Bedeutung seines Besitzers auf. Ganz ähnlich verhielt es sich noch zu Zeiten Kaiser Leopolds I. Dieser hatte in seinen letzten Amtsjahren sage und schreibe 426 Kammerherren einen Schlüssel überreicht, was eine besondere Auszeichnung für dieses bedeutete.

Ein ganz besonderes Stück in der Ausstellung ist der vermutlich goldene Schlüssel der einst Helmut Schmidt für das Bonner Kanzleramt übergeben wurde. Die Firma BKS hatte die Schließanlage für den Amtssitz gefertigt. „So einen schönen Schlüssel habe ich noch nie gehabt“, soll der damalige Bundeskanzler gesagt haben.

Am Ponte Vecchio in Florenz soll die Idee für die Liebesschlösser entstanden sein, die mittlerweile auf der ganzen Welt nachgeahmt wird. Ein Schloss mit einem Wunsch oder den Namen eines Liebespaares wird an einen besonderen Ort gehängt. Das können auch die Ausstellungsbesucher ausprobieren. Wer kein eigeens Shcloss dabei hat, kann auch etwas auf eine bereitliegende Karte schreiben und diese aufhängen.

Mitten in der neuen Ausstellung findet sich noch ein ganz besonders Stück. Der Stuhl auf dem der letzte Bürgermeister von Neviges gesessen haben soll. Nach der Gemeindereform 1975 wurde der Amtssitz entrümpelt. Ein Ehepaar aus Neviges rettete das rote Möbelstück vor der Entsorgung und bewahrte es im Wohnzimmer auf. Nun hat es den Weg in die Ausstellung gefunden.

Und was hat der Stuhl mit Schlüsseln zu tun? Die Lehne ziert das Velberter Stadtwappen. Dort sind neben dem Bergischen Löwen auch gekreuzte Schlüssel abgebildet. Das Symbol des Schlüssel sei sehr häufig in Stadtwappen zu finden, weiß Gönster. Früher seien die Schlüssel zum Stadttor oft symbolisch nach einer Eroberung übergeben worden.

‍Die Ausstellung ist mit folgenden Aktionen verbunden:

05.10.23, 10 – 13 Uhr: Die Symbolik des Schlüssels
Bastel- und Spielaktion für Kinder (6 – 8 Jahre), Kosten: 5 Euro, mit Anmeldung

‍09.10.23, 10 – 12.30 Uhr: Die geheime Bedeutung der Schlüssel
Spurensuche für Kinder (7 – 10 Jahre), bei der Scharfsinn und feines Gespür gefragt sind, um das Rätsel der Symbolik der Schlüssel zu lösen. Kosten: 4 Euro, mit Anmeldung

‍18.10., 02.11. und 06.12.23, 16 Uhr: Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung
Kosten: 4 Euro, mit Anmeldung