Gruppe zeigt kreative Enten-Kunstwerke für Ausstellung.
Enten-Kunst ist bald im Schloss- und Beschlägemuseum zu sehen. Ermöglicht haben das mehrere Sponsoren und das Museumsteam (v.l.): Udo Zimmermann (Sparkasse), Hanno Polte (Sparkassenstiftung), Museumleiterin Dr. Ivonne Gönster, Bert Gruber (Stadtwerke), Wolfgang K. Schlieper (Fördergemeinschaft Museum) und Jannike Caspari (wissenschaftliche Volontärin). Foto: Mathias Kehren

Velbert. Ab dem 10. Oktober ist die Ausstellung „Duckomenta“ im Velberter Schloss- und Beschlägemuseum zu sehen. In amüsanter Weise gibt hier eine Entensippe spannenden Einblick in „MomENTE“ und auf Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Eine Schau mit Schmunzeleffekt, die sich für jede Altersgruppe eignet, besonders auch für Familien.


„Beim Umzug sind vergessene Kunstschätze im Depot aufgetaucht“, erzählt Museumskuratorin Dr. Yvonne Gönster. Neben dem überraschenden Fund einer Zwischentür bei den Renovierungsarbeiten in der Villa Herminghaus, seien auch „anatide Stücke“ im Depot entdeckt worden, so Gönster weiter. Nachforschungen hätten ergeben, dass eine Population von Entenvögeln, lateinisch Anatidae, schon vor vielen Jahrhunderten in Velbert gelebt und schon damals das Schlosserhandwerk betrieben hätte, so Gönster, die sich ein Schmunzeln beim Schildern dieser „historischen Entdeckung“ nicht ganz verkneifen kann.

Soweit die Geschichte, warum die Duckomenta im Herbst dieses Jahres in die Schlossstadt kommt. Die in Velbert „entdeckten“ Exponate – die Rede ist unter anderem von einer 400 Jahre alten Darstellung eines Enten-Schlossers, einem Abrechnungsbuch anatiden Ursprungs und einer Fotografie der Belegschaft der historischen Schmiede – werden Teil der Duckomenta in Velbert. Insgesamt umfasst die Ausstellung rund 150 Exponate aus dem Fundus der Duckomenta-Sammlung. Diese werden in allen Räumen des Velberter Museums ausgestellt, vornehmlich in der Villa Herminghaus und im Foyer. „Einige anatide Exponate ’schummeln‘ wir auch in der Dauerausstellung“, verrät Gönster. Die Ausstellung an sich bleibe aber unberührt.

Von Dözi über Duckfretete bis Duckfeld

„Ich bin begeistert vom inhaltlich-didaktischen Ansatz der Duckomenta“, gesteht Gönster. Kulturgeschichte werde darin spielerisch auf eine ganz besondere Art gezeigt: lehrreich und spannend zugleich. Die wohl bekanntesten Darstellungen der Schau sind die „Mona Lisa Duck“, die Büste der Nofretete als „Duckfretete“ oder auch Albert „Duckstein“ mit herausgestreckter Zunge. Aber auch Menschen des aktuellen Zeitgeschehens kommen um eine naturalistische Transformation in Entengestalt nicht herum, wie etwa Karl Lagerfeld, Greta Thunberg oder Angela Merkel.

Duckomenta in Zahlen

Seit 1986 tourt die Duckomenta durch Deutschland und Europa. Der Zyklus der Ausstellung reicht von der Frühgeschichte („Dötzi“ im Gletschereis) bis in die Zeit der Weltraumflüge. Dabei dokumentiert und parodiert sie die wichtigsten „MomENTE“ der Weltgeschichte. Die Idee: Eine mysteriöse Entensippe lebt parallel zur Menschheit. Gemälde und Skulpturen wirken so echt, dass man an die Existenz eines anatiden Paralleluniversums glauben mag.

Die „Duckomenta“ – übringens eine Anlehnung an die weltbekannte Kunstschau Documenta in Kassel – ist ein Erfolgskonzept, das viele begeistert. Laut Veranstalter „InterDuck“ sorgen die Sonderschauen regelmäßig für Besucherrekorde in den Museen. Rund zwei Millionen Schaulustige haben die Kult-Enten schon angezogen.

Die große Schau fordert das gesamte Museumsteam in Velbert. Derzeit werden Texte zu den Exponaten verfasst und ein Begleitprogramm mit Veranstaltungen für Groß und Klein erarbeitet. Das umfangreiche Ausstellungsprojekt wird von der Förderungsgemeinschaft des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums, von den Stadtwerken Velbert und von der Jubiläumsstiftung und von einer PS-Zweckertragsspende der Sparkasse HRV unterstützt.

Postkarten mit Osterinsel-Statuen und Maskenmotiv.
In einer Art Parallel-Kosmos weilten die Enten schon immer uns. Foto: Mathias Kehren