
Velbert. Der Motorsportclub Velbert-Tönisheide (MSC) hat seinen Fuhrpark um drei brandneue Karts erweitert. Das Besondere: Die Flitzer werden von Elektromotoren angetrieben – Abgase und Motorenlärm gehören damit der Vergangenheit an.
Nur ein leises Sirren ist zu hören, wenn die jungen Kartfahrer ihre Runden um die Pylonen ziehen. Dass E-Kartfahren Spaß macht, bestätigt der zehnjährige Sebastian, der bereits seit über vier Jahren am Steuer sitzt: „Die Beschleunigung ist besser“, freut sich der Junior, und auch die höhere Endgeschwindigkeit gefalle ihm. Teamkollege Jonas (10) pflichtet ihm bei: „Die Lenkung arbeitet sauberer!“
Nicht nur der Nachwuchs ist von den neuen E-Flitzern begeistert. Trainer Dennis Schaus, dessen Leidenschaft für den Kart-Rennsport in den 90er-Jahren entflammte und die er nun mit seinem Sohn Noah teilt, erklärt die Vorteile der neuen Technik: „Der E-Motor liefert in jeder Fahrsituation volles Drehmoment.“ Zudem sei die Gewichtsverteilung durch den tiefliegenden Akku am Boden der Karts und den Wegfall des sonst seitlich angebrachten Verbrennungsmotors deutlich besser, was die Karts insgesamt agiler und kurvenstabiler mache. „35 Jahre nach Einführung des Jugendkartslaloms durch den ADAC ist das ein bedeutender Meilenstein für unseren Sport“, betont Schaus.
Das neue Kart-Modell hört auf die Bezeichnung „sms revo SL“ und ist mit einem geräusch- und emissionsfreien Elektroantrieb ausgestattet. Die Energie kommt aus einem leistungsstarken Akku, der schnell gewechselt werden kann, sodass immer genug „Saft“ für einen kompletten Renntag da ist. Das E-Kart wurde speziell für den Jugendkartslalom entwickel.
Damit alle Motorsportler in den Genuss der E-Karts kommen und sich mit vergleichbarer Ausrüstung im Wettkampf messen können, unterstützte der ADAC Nordrhein, dem auch der MSC angehört, alle zehn angeschlossenen Clubs bei der Anschaffung mit rund 75 Prozent der Kosten.
Dennoch stellte der Preis von satten 20.000 Euro pro Rennkart eine große Herausforderung für den MSC dar. Trotz der ADAC-Förderung reichte das Vereinsbudget dafür nicht aus. Daher suchten die Velberter Motorsportler nach Sponsoren. Und das mit Erfolg: Die Sparkasse und die Stadtwerke sprangen ein und übernahmen den verbleibenden Teil der Anschaffungskosten. „Diese Unterstützung ist für uns unglaublich wertvoll. Aus Eigenmitteln wäre das nicht zu stemmen gewesen“, bedankt sich Thorben Daum vom MSC-Vorstand.
Die Vorstellung der neuen Karts fand auf dem MSC-Übungsgelände am Stadion Velbert statt. Vertreter aus Politik, Verwaltung, dem Stadtsportbund und die Sponsoren waren gekommen, um sich von den Nachwuchsfahrern Noah Schaus, Sebastian Küpper und Jonas Seeger das Potenzial der neuen Technik auf der Slalom-Strecke live demonstrieren zu lassen.