Velbert/Heiligenhaus. Am Freitagabend, 12. Dezember 2025, haben insgesamt 50 Einsatzkräfte des Hauptzollamtes, der Polizei, der Ordnungsbehörden der Städte Heiligenhaus und Velbert und der Steuerfahndung in beiden Städten Kontrollaktionen durchgeführt.
Der “Verbund-Einsatz” diente der Bekämpfung der Clan-Kriminalität, wie aus der gemeinsame Presseerklärung der Städte Heiligenhaus und Velbert, dem Hauptzollamt und der Polizei hervorgeht.
Die beteiligten Behörden kontrollierten die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben in ihrem Aufgabenbereich: Also bei der Sozialversicherung, beim Mindestlohn, bei Vorgaben des Gewerbe- und des Gaststättenrechts, der Spielverordnung, des Brandschutzes, des Aufenthaltsrechts sowie die Dokumentation der Kassenaufzeichnungen.
In den fünf aufgesuchten Gaststätten in Heiligenhaus und Velbert wurden laut Behördenangaben zahlreiche Verstöße festgestellt. In zwei Betrieben stellte das Hauptzollamt den Verdacht der Mindestlohnunterschreitung fest, und in drei Fällen besteht der Verdacht auf Beitragsvorenthaltung. In einem weiteren Fall wurden 2,5 Kilo unverzollter Tabak sichergestellt. In drei Betrieben waren Standards des Brandschutzes nicht gewährleistet, berichtet die Behörde weiter. Zudem seien in mindestens zwei Fällen keine oder unzureichende Preislisten vorhanden gewesen.
Die Kassenaufzeichnungen wurden in nahezu allen Betrieben beanstandet. In drei Betrieben bestand der Verdacht des Verstoßes gegen § 379 Abgabenordnung (Verdacht auf Steuerhinterziehung, Anm. d. Redaktion). Hier leitet die Steuerfahndung entsprechende Verfahren ein.
In drei Fällen bestand der Verdacht des Verstoßes gegen die Spielverordnung, da zum Beispiel die Anbindung an das Spieler-Sperrsystem OASIS nicht funktionierte oder die Geräte über keine gültigen Siegel der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) verfügten.
Zwei Geräte wurden in Heiligenhaus außer Betrieb genommen und gegen die weitere Nutzung versiegelt. In dem gleichen Ladenlokal wurden im Bereich der Küche hygienische Standards und die Vorgaben des Brandschutzes nicht eingehalten. Dort wurden ebenfalls ausländische Getränkeflaschen ohne das erforderliche Pfandsiegel vorgefunden. “Der Betreiber hat das Ladenlokal nach Beendigung der Kontrolle auf eigenen Wunsch geschlossen”, so die Behördeninformation.
Eine weitere Gaststätte in Heiligenhaus musste durch die Ordnungsbehörde geschlossen werden, da in erheblichem Maße gegen die Auflagen der Konzession verstoßen wurde. Der Betreiber war nicht anwesend und auch nicht erreichbar.
Betreiber und Gast rauchend am Tresen
In einer Gaststätte in Velbert wurden der Betreiber und ein Gast rauchend im Bereich der Theke angetroffen, was einen Verstoß gegen das Nichtraucherschutzgesetz bedeutet. Zudem leitet das Hauptzollamt hier ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Beitragsvorenthaltung ein.
Die Steuerfahndung überprüfte in beiden Städten fast alle Geldspielgeräte, das Ergebnis der Kontrollen steht noch aus.
“Alle beteiligten Behörden waren aufgrund der guten Zusammenarbeit und mit dem Ergebnis der Kontrollen zufrieden. Die Kontrollen in Heiligenhaus und Velbert reihten sich in eine Serie von Verbundkontrollen im Bereich der Clan-Kriminalität ein”, heißt es weiter. Zuvor seien schon Kontrollen in Remscheid und Wuppertal durchgeführt worden.


