Der Zug bleibt nach dem Unfall auf freier Strecke stehen. Die Helfer müssen die Fahrgäste herausholen und von der Gleisstrecke führen. Foto: Feuerwehr Velbert

Velbert. Am Samstag fand am Bahnübergang Bleibergstraße in Velbert-Langenberg eine Großübung der Deutschen Bahn und der Feuerwehr Velbert statt. Der Zeitpunkt für die Übung bot sich an, da die Zugstrecke zweitweise für Wartungsarbeiten gesperrt ist.


Die Sperrung der S-Bahnstrecke nutzte die Feuerwehr Velbert, gemeinsam mit der Deutschen Bahn, dem DRK Velbert, der Polizei Velbert, der Bundespolizei und der Kreisleitstelle Mettmann, um eine große Übung durchzuführen.

Folgendes Szenario bot sich den Einsatzkräften: Aufgrund eines Defekts an der Signalanlage auf der Bahnstrecke ist es zu einem Zusammenstoß der S-Bahnlinie 9 am Bahnübergang mit einem Pkw und einem Lkw gekommen. Der mit mehreren Personen besetzte PKW ist massiv beschädigt, die Insassen sind verletzt und eingeklemmt. In der S-Bahn befinden sich rund 50 Personen, wovon jedoch keine verletzt ist. Durch den Aufprall hat der LKW Feuer gefangen.

Um 11 Uhr wurden die ersten Einsatzkräfte alarmiert. „Um den Einsatz so realistisch wie möglich darzustellen, wurden die weiteren Kräfte zeitversetzt in verschiedenen Etappen dazu gerufen, sodass die nachrückenden Fahrzeuge, aus allen Einsatzbereichen, den gebildeten Einsatzabschnitten zugeteilt wurden und den jeweiligen Einsatzauftrag wahrgenommen haben“, berichtet Feuerwehrsprecher Marcel Borowski.

„Der Hauptfokus der Übung lag auf der Erkennung der Gefahren bei Einsätzen an Gleisanlagen sowie der technischen Rettung der Personen“, so Borowski weiter.

So mussten Zugangsmöglichkeiten zu den Personen in der S-Bahn geschaffen und im Verlauf ein sicheres Räumen der Fahrgäste aus den Wagons zu einem nahegelegenen Bauernhof durchgeführt werden.

Auch für die Personen in der Bahn war die Übung nichts Alltägliches. Als Darsteller halfen hier Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr Velbert sowie Pro Mobil Velbert mit.

Der durch den Unfall massiv beschädigte PKW bildete einen weiteren Einsatzabschnitt. Dort waren insgesamt vier Personen eingeklemmt und eingeschlossen. Diese mussten medizinisch behandelt werden. Aufgrund der Gegebenheiten mussten zunächst alle Gerätschaften für die technische Rettung im näheren Umfeld in Stellung gebracht und die Rettung der Personen durchgeführt werden.

Der brennende LKW wurde als dritter Einsatzabschnitt definiert. Die zugeteilten Kräfte stellten eine Wasserversorgung auf der Bleibergstraße her und führten Löschmaßnahmen durch.

„Neben diesen drei Hauptaufgaben fallen an einer Einsatzstelle in dieser Größe viele weitere Aufgaben an. So muss der Bereich großflächig abgesperrt, Wege an unwegsamen Stellen zu den Gleisen geschaffen und die Betreuung von Betroffene sichergestellt werden.

Zusätzlich ist gerade bei den anhaltenden hohen Temperaturen die Versorgung mit Getränken und kleiner Snacks für die Einsatzkräfte und die Betroffenen wichtig“, so der Feuerwehrsprecher.

Nach rund zwei Stunden wurde die Übung als beendet erklärt. Danach sammelten sich alle Kräfte für eine Nachbesprechung sowie fachlichen Austausch.

Von der Feuerwehr Velbert waren ca. 130 Kräfte aus den freiwilligen und beruflichen Einsatzabteilungen, der Kinder- und Jugendfeuerwehr, der Unterstützungsabteilung, dem Musikzug, als Darsteller oder Beobachter sowie unterstützend beteiligt.

Etwa 40 weitere Helfer zählt das DRK Velbert, die Polizei Velbert, die Bundespolizei und die Deutsche Bahn.

„Die Feuerwehr Velbert zieht aus der Maßnahme ein positives Resümee“, erklärt Borowski. So konnten durch die Übung die Schnittstellen zwischen den einzelnen Organisationen und Einheiten trainiert und gestärkt werden. Zudem wurden das Fachwissen zu der technischen Rettung in Gleisbereichen und von verunfallten Pkw vertieft.