Heiligenhaus. Die Stadt Heiligenhaus hat am Wochenende ihren traditionellen Neujahrsempfang in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums gefeiert. Rund 500 Gäste, darunter zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Verwaltung, waren der Einladung von Bürgermeister Michael Beck gefolgt.
Trotz der nach wie vor angespannten weltpolitischen Lage konnte Heiligenhaus im vergangenen Jahr zahlreiche Projekte erfolgreich umsetzen und wichtige Weichen für die Zukunft stellen. So wurde die Innenstadt durch gezielte Maßnahmen wie den Umbau des Pavillons, die Ansiedlung des Netto-Marktes und des Restaurants Casa Bruno sowie den Erwerb von Immobilien weiter belebt.
Auch Neu- und Umbauten, wie die Sanierung des Umkleiden- und Sanitärtrakts an der Sportplatzanlage Talburgstraße und der Bau des Niedrigseilklettergartens, haben die Attraktivität der Stadt gesteigert. Der Ankauf des Autohauses an der Selbecker Straße führte bald zu einer deutlich besseren Aufstellung der Technischen Betriebe.
Im Bildungsbereich wurden im vergangenen Jahr drei Millionen Euro in bauliche Maßnahmen und Erweiterungen von drei Grundschulen investiert. Der naturwissenschaftliche Trakt des Kant-Gymnasiums konnte mit Hilfe einer Spende der Thormählen-Stiftung modernisiert werden. Die Kinderbetreuung im Stadtteil Nonnenbruch wird durch den Neubau eines Familienzentrums mit einer viergruppigen Kita, das Ende des dritten Quartals 2025 in Betrieb gehen soll, deutlich verbessert.
Neben den kommunalen Aktivitäten trugen auch gewerbliche Projekte, wie das im „Innovationspark“ entstehende Hochtief-Rechenzentrum und der neue Raiffeisenmarkt an der Velberter Straße, zu einem Aufschwung der Stadt bei.
30 Jahre Stadtmarketing
Ein großes Lob gab es vom Bürgermeister für das Stadtmarketing, das im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Bestehen feierte. Neben den regelmäßig durchgeführten Events, wie dem Frühlings- und Weinfest, der Beteiligung am Stadtfest, „HeiligenRock“ und dem Oldtimertreffen, fand aus Anlass des Jubiläums ein großes Fest im Hefelmannpark statt.
Ein weiteres Highlight war die Ausstellung „Wir legten einfach los – vom Acker zum Traum vom eigenen Heim“ des Arbeitskreises Handwerk in Zusammenarbeit mit Peter Wensierski. Die begehbare Ausstellung unter freiem Himmel zeigte die Entstehungsgeschichte der Siedlung Gerhart-Hauptmann-Straße.
Auch für die Zukunft hat sich Heiligenhaus viel vorgenommen. So entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrdepots an der Talburgstraße ein Trainingszentrum der Hauptzollverwaltung, das künftig rund 70 Bundesbeamten als Arbeitsplatz dienen wird. Auf dem Gelände sollen zudem „ruhiges Gewerbe“ angesiedelt und „bezahlbarer“ Wohnraum mit rund 200 Einheiten geschaffen werden.
Modellprojekt Heljensbad
Ein Meilenstein wird sicherlich die Neugestaltung des Heljensbads sein. Rund 37 Millionen Euro an Fördermitteln stehen bereit, um das Bad zu einem Modellprojekt für eine „innovative energetische und funktionale Lösung“ mit Angeboten in den Bereichen Sport, Bildung, Kultur und Integration zu machen.
Neue Hoffnung gibt es auch für den Weiterbau der A44. Nachdem das letzte Klageverfahren abgeschlossen wurde, gibt es grünes Licht für den Weiterbau des für Heiligenhaus und die Region so wichtigen Teilabschnitts.
Bürgermeister Beck kandidiert nicht mehr
Emotional wurde es zum Abschluss des Neujahrsempfangs. Wie bekannt wird Bürgermeister Michael Beck im September nicht erneut zur Wahl antreten. „Es ist ein außergewöhnlich tolles Amt und für mich war und ist es ebenso ein Privileg, wie auch die größte denkbare Ehre, Bürgermeister dieser Stadt zu sein“, so Beck in seiner Rede. Nach seiner überstandenen Krebserkrankung sei es für ihn ein außerordentliches Glück gewesen, in sein Amt zurückkehren zu können. Jedoch sei ihm auch bewusst, dass ein solches Amt auf Dauer viel Kraft und Energie erfordert. Nach reiflicher Überlegung habe er sich schweren Herzens gegen eine erneute Kandidatur entschieden.
Der Bürgermeister blickt mit Stolz auf die Entwicklung von Heiligenhaus in den letzten Jahren zurück. Er war insgesamt 21 Jahre im Verwaltungsvorstand der Stadt tätig, davon acht Jahre als Bürgermeister. In dieser Zeit habe er viel Vertrauen und Wertschätzung erfahren, wofür er sich bei allen bedankte. Seine Amtszeit endet am 31. Oktober 2025. Bis dahin werde er sein Amt mit voller Hingabe und im Interesse der Stadt und ihrer Bürger ausfüllen, so Beck abschließend.