Museumsdirektor Dr. David Skrabania, Yvonne Gebauer (MdL kulturpolitische Sprecherin der FDP-Landtagfraktion), Manfred Kleinen (FDP Ratingen) und Detlef Parr (FDP Ratingen), Bild: Privat
Museumsdirektor Dr. David Skrabania, Yvonne Gebauer (MdL kulturpolitische Sprecherin der FDP-Landtagfraktion), Manfred Kleinen (FDP Ratingen) und Detlef Parr (FDP Ratingen), Bild: Privat

Ratingen | Was als einstündiger Informationsbesuch geplant war, entwickelte sich zu einem mehr als zweistündigen, intensiven Austausch. Die kulturpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Yvonne Gebauer MdL, informierte sich im Oberschlesischen Landesmuseum in Hösel über die aktuelle Lage und Zukunft des Hauses. Hintergrund ist die für den Betrieb noch ungeklärte Finanzierung nach 2025 – und damit die drohende Schließung des Museums.


Gemeinsam mit dem Ratinger FDP-Ratsmitglied Manfred Kleinen und dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Detlef Parr erhielt Gebauer eine umfassende Führung durch die Dauerausstellung. Museumsdirektor Dr. David Skrabania und Mitarbeiterin Katarzyna Schieweck M.A. erläuterten nicht nur die bestehende Präsentation, sondern auch bereits erarbeitete Pläne für eine Weiterentwicklung – Voraussetzung dafür, dass das Land NRW und die Bundesregierung die Förderung fortsetzen. Entscheidend könnte nun der 13. November 2025 werden, wenn der Haushaltsausschuss des Bundestages über die Mittel für 2026 berät. Signale der Unterstützung kommen nicht nur aus der Union, sondern auch aus Teilen der SPD.

Das Museum zeigt schon heute, wie moderne Museumsarbeit aussehen kann: Interaktive Elemente, Schulkooperationen und besondere Angebote für Kinder und Jugendliche gehören längst zum Alltag. Zwei Escape Rooms führen Besucherinnen und Besucher mitten hinein ins Alltagsleben ehemaliger schlesischer Familien. Digitale Angebote wie eine Virtual-Reality-Grubenfahrt in der aktuellen Ausstellung „Silberfieber – der Tarnowitzer Bergbau“ zeigen, dass Geschichte nicht verstaubt sein muss, sondern erlebbar wird.

Im anschließenden Gespräch zeigte sich jedoch schnell Einigkeit: Ein möglicher Umzug der Exponate in ein Depot oder einen Showroom des Ruhrmuseums Essen ist keine Lösung. Weder der Platzbedarf noch der unserer gemeinsamen Geschichte geschuldete  notwendige uneingeschränkte Publikumszugang wären gesichert. Das Museum, wie es heute existiert, würde damit faktisch verschwinden. Die FDP will das nicht hinnehmen und kündigte an, sich auf allen politischen Ebenen für den Erhalt des Standorts Hösel einzusetzen. Ein Moratorium – also ein vorläufiger Stopp aller Schließungs- oder Umzugspläne – soll Zeit verschaffen, um eine dauerhafte Lösung zu finden.

Denn klar ist: Eine Schließung wäre nicht nur der Verlust eines Spezialmuseums. Sie wäre ein spürbarer Einschnitt in die kulturelle Vielfalt der Stadt und des Landes. Mehr noch – sie träfe ein Thema, das aktueller kaum sein könnte. Das Oberschlesische Landesmuseum dokumentiert auf einzigartige Weise, wie Integration gelingen kann: Die Aufnahme der Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, nicht nur aus Oberschlesien, war ein historisches Beispiel für die erfolgreiche Eingliederung von Menschen in eine neue Heimat. Gerade in einer Zeit, in der Migration und gesellschaftlicher Zusammenhalt wieder in den Mittelpunkt politischer Debatten rücken, wäre die Schließung dieses authentischen Lernortes ein kulturpolitischer Rückschritt. Die Argumentation, eine Präsentation innerhalb der Ausstellung des

Das Museum zeigt, was heute oft gesucht wird: gelebte Erinnerungskultur, aus der Zukunft gelernt werden kann. Es wäre ein Bärendienst an der Integrationsdebatte, diesen Ort zum Schweigen zu bringen.