Wülfrath. Kartoffelwiegen, Schälwettbewerb und Krönung – beim 34. Wülfrather Kartoffelfest ging es am Samstagnachmittag Schlag auf Schlag. Einige Hundert Besucherinnen und Besucher verfolgten den Wettbewerb auf der Bühne. Am Ende holte sich eine Wülfratherin den Titel.
Am Samstagnachmittag startete das traditionelle Wülfrather Kartoffelfest mit dem Wiegen. Vier ausgewählte Festgäste auf der einen Seite der Waage, gegen einen Stapel Kartoffelsäcke auf der anderen, bis beides im Gleichgewicht ist. So einfach ist das Reglement beim Auswiegen.
Galerie Aufwiegen
Mit Frank Wortmann, Andreas Seidler, Frank Wagner und Sebastian Schorn bewies Festmoderator Thomas Reuter den richtigen Blick für den besten Ertrag. Das stellte sich heraus, als Sack auf Sack auf der Waage landete. Soviel, dass am Ende von der Leiter aus gestapelt werden musste.
Bei 575 Kilo war dann Schluss, die Milena-Säcke im Gleichgewicht mit den vier schweren Herren auf der gegenüberliegenden Seite. Wie es ebenfalls schon Tradition ist, gehen die ausgewogenen Kartoffeln an die Tafel Niederberg.
Wer beim Anblick der vielen Knollen Appetit bekommen hatte, konnte sich aus dem vielfältigen Angebot der Festbüdchen etwas Leckeres aussuchen. Reibekuchen, Kartoffelspieße und Backfisch dufteten um die Wette, süße Poffertjes und Crêpes mussten nicht lange auf Abnehmer warten, und auch türkische Speisen von der Fraueninitiative Kardelen (Schneeglöckchen) fanden reißenden Absatz.
Zeit zum Essen war gerade genug, bis sich auf der Bühne der Höhepunkt des Fests anbahnte. Der Schälwettbewerb. Vier Teams und acht Einzelwettkämpfer traten mit Sparschäler und Schälmesser gegeneinander an. Oder besser – gegen die Kartoffelschale.
Galerie Schälwettbewerb
Spannend war es zu beobachten, wie unterschiedlich der Erdknolle an die Pelle gegangen wurde. Mancher hackte mit großen Hieben auf das Gemüse ein, dass die Schalen nur so flogen, andere drehten die Knolle geschickt herum in der Hand bis die komplette Schale sauber entfernt war.
Zur Bewertung kam aber nicht die schönste Technik, sondern ausschließlich das Gewicht der geschälten Knollen. Und da hatte in der Mannschaftswertung wie schon letztes Jahr „Team Wülfrath“ die Nase vorn. Die Titelverteidigerinnen, Fanca Calvano, Anja Haas und Galina Trautwein, sicherten sich mit 5,9 Kilo souverän den Sieg.
Bei den Einzelschälern war es am Ende Sylvia Zimmermann, die mit 2,27 Kilo ihre Konkurrenz am Schälmesser hinter sich ließ. „Die Schmach von Heinsberg ist ausgewetzt“, scherzte Moderator Reuter in Anspielung auf die letzte Königin, die aus dem äußersten Westen NRWs stammte. Mit viel Beifall wurde die neue Königin gefeiert, die aus Wülfrath kommt.
In der Kalkstadt wird heute noch weiter gefeiert: Ab 18.30 Uhr gibt es Live Musik von „ReBoot“ und um 22.30 Uhr ein Feuerwerk.
Morgen startet das Oktoberfest um 11.30 Uhr mit Live-Musik von Tobi der Partyrakete. Um 13 Uhr startet der Oktoberfest-Triathlon. Die Siegerehrung findet um 15 Uhr statt, danach gibt es Programm mit der Tanzgruppe „CRickXMotusVita“ und den „Lechis“. Auch die Geschäfte öffnen nachmittags.
Kartoffelfest: Erster Tag
Am Freitagabend startet das Wülfrather Kartoffelfest mit der Tanzgarde der Kalkstadt-Narren, gefolgt vom Ratespiel „Promi im Sack“. Dieser wurde schnell enttarnt als Dirk Bovensiepen, genannt „Bovi“. Das erwies sich für den Leader der Band „Optical Desaster“ auch als recht praktisch, denn er heizte gleich im Anschluss mit seiner Gruppe dem Kartoffelfest-Publikum kräftig ein.