Vor Ort in Mettmann hatten die Kreispolizeibehörde die Kriminalitätsstatistik vorgestellt. Foto: Alexander Heinz
Vor Ort in Mettmann hatten die Kreispolizeibehörde die Kriminalitätsstatistik vorgestellt. Foto: Alexander Heinz

Kreis Mettmann. Zeitgleich mit Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf, der die Statistik für das Land NRW herausgab, hat Kreisdirektor Philipp Gilbert Seite an Seite mit Thomas Schulte, Abteilungsleiter Polizei, und Kriminaldirektor Jan Mertin, Leiter der Direktion Kriminalität, die Zahlen für den Kreis Mettmann vorgestellt.


Obwohl die Fallzahlen insgesamt leicht gestiegen sind, spiegeln sie in keiner Weise die gestiegene Unsicherheit in der Bevölkerung wider. Das liegt zum einen daran, daß bestimmte Taten und Tätergruppen durch die Berichterstattung in extremem Maße wahrgenommen werden, andererseits das Taten mit bestimmtem Inhalt als besonders gefährlich wahrgenommen werden, wie die Experten bei der Kreispolizeibehörde erklären. Insgesamt hat die Polizei jedoch trotz bestehender Personalprobleme eine dem Anstieg der Taten entsprechende Erhöhung der Aufklärungsquote erreicht. Neben besonders vielen begangenen Taten steht also eine besonders hohe Zahl an aufgeklärten Taten gegenüber.

„Das ist aber kein Grund dafür in unseren Bemühungen nachzulassen, vielmehr müssen wir als Polizei weiter daran arbeiten, daß neben der erfolgreichen Reaktion auch die Prävention weiter verbessert wird“, so Gilbert. „Unser Handeln in der Intensivtäterprävention, der Aufklärung über die Tricks von Banden die Straftaten zum Nachteil älterer Bürger begehen durch unsere ‚ASSe‘ und die Zielorientierten Operativen Maßnahmen zeigen gute Erfolge und müssen nicht nur weitergehen sondern intensiviert werden“, so Gilbert weiter.

Die Aufklärungsrate liegt im Kreis über dem Landesdurchschnitt. Allerdings zeigt auch die Zahl der Delikte gegen ältere Menschen zum Beispiel, wo 93 Prozent der Taten im Versuch enden, dass die restlichen sieben Prozent, was 147 Taten im Kreis entspricht, mit einer Schadenssumme von 1,5 Million Euro, wie hoch die kriminelle Energie der Betrüger ist. Auch der Anstieg der Straftaten, die durch ausländische Täter begangen wurden, liegt mit 0,8 Prozent im moderaten Bereich.

Aber: Der Bereich der Taten, die aus dem Ausland begangen wurden, ist jedoch in der Statistik nicht abgebildet. „Zum größten Teil sind aus dem Ausland begangene Taten dem Bereich Betrug und da insbesondere dem Warenkreditbetrug zuzurechnen. Die Schadenssumme liegt bei circa zwei Millionen Euro“, so Jan Mertin. Auch im Bereich der Kinderpornografie seien immer noch erschreckend hohe Fallzahlen vorhanden, obwohl die Aufklärungsquote in diesem Bereich durch die vermehrte Zusammenarbeit unterschiedlicher Dienste und der Internetanbieter ebenfalls gestiegen sei.

Insgesamt kann aus den Zahlen entnommen werden das cirka zwei Drittel der verüben Straftaten dem Bereich der leichten und mittleren Kriminalität zuzuordnen sind. „Die Kriminalstatistik wird unproportional dargestellt, schwerwiegende Taten sind nach wie vor zahlenmäßig nur gering“, so Jan Mertin. „Aber auch wenn die Zahlen insgesamt nicht so dramatisch sind, sind es die schwerwiegenden Fälle die ein hohes Unsicherheitsgefühl verursachen“, so Thomas Schulte, „Je Urbaner die Siedlungsstruktur ist, umso höher ist die Kriminalität. Im Kreis sind wir aber noch ganz weit von den Fallzahlen entfernt die die grossen Städte in direkter Nachbarschaft vorweisen“.

Erfreulich ist ein festgestellter Rückgang der Straftaten die durch Jugendliche oder Kinder begangen werden. Allerdings gehen 50 Prozent der Raubdelikte oder das so genannte Abziehen auf das Konto der Jugendlichen und Heranwachsenden. Auch Messerdelikte sind in der Regel ein Problem junger männlicher Delinquenten.