Heiligenhaus. Am Sonntagabend, 29. Juni, kam es in Heiligenhaus-Oberilp zu einem Großeinsatz der Polizei, der durch eine Massenschlägerei zwischen zwei deutsch-libanesischen Großfamilien ausgelöst wurde. Ein 38-Jähriger schwebt wegen schwerer Stichverletzungen in Lebensgefahr. Ein Trennungsstreit könnte die Massenschlägerei ausgelöst haben.
Bei der Auseinandersetzung, bei der unter anderem Messer und weitere gefährliche Gegenstände eingesetzt wurden, wurden insgesamt fünf Personen verletzt, ein 38-jähriger Heiligenhauser davon lebensgefährlich. Die Polizei ermittelt.
Chronologie des Einsatzes und erste Ermittlungen
Die Polizei wurde gegen 19.30 Uhr wegen einer „Auseinandersetzung zwischen einer größeren Personengruppe“ zur Harzstraße alarmiert. Vor Ort stellten die Beamten fest, dass ungefähr 100 Personen anwesend waren, die sich teils körperlich attackierten.
Mehrere Personen hatten sich Schnittverletzungen zugezogen, erklärte die Polizei. Diese wurden von den Einsatzkräften zunächst erstmedizinisch versorgt. Nach dem Eintreffen weiterer Rettungskräfte übernahmen diese die Versorgung der Verletzten. Fünf Personen wurden zur stationären Behandlung in Krankenhäuser gebracht, so die Polizei.
„Ein 38-jähriger Heiligenhauser wies so schwere Stichverletzungen auf, dass er noch in der Nacht operiert werden musste und aktuell Lebensgefahr besteht“, informierte die Behörde am Montagnachmittag.
Eskalation und Festnahmen
Am Ort des Geschehens hatten sich nach Polizeiangaben weitere Schaulustige versammelt. Da eine Eskalation der Lage drohte, wurden weitere Beamte nachgefordert, die schnell am Einsatzort eintrafen. Auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Beobachtung aus der Luft eingesetzt. Der Bereich um die Harzstraße wurde abgesperrt.
Erste Ermittlungen führten die Polizei zu einem 27-jährigen Velberter und einem 51-jährigen Heiligenhauser. Beide haben nach Polizeiangaben die deutsche und libanesische Staatsangehörigkeit und sind bereits kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten. Die Männer wurden wegen des Tatverdachts auf gefährliche Körperverletzung vorläufig festgenommen.
Die Einsatzkräfte stellten mithilfe eines Polizeidiensthundes unter anderem ein Messer und zwei Schlagstöcke am Einsatzort sicher, informierte die Behörde weiter. Nach ersten Erkenntnissen könnte ein Trennungsstreit zwischen zwei 20-Jährigen, die jeweils einer Großfamilie angehören, die Ursache für die Auseinandersetzung der beiden beteiligten Familien sein.
Mordkommission ermittelt
„Aufgrund der Schwere der Verletzungen bei dem 38-Jährigen“, so die Polizei, wurde eine Mordkommission unter Leitung des Polizeipräsidiums Düsseldorf eingerichtet, die die Hintergründe der Tat klären soll.
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt hinsichtlich des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes sowie wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.