Norbert Noll und Tobias Grau haben die Pläne für ein Naturfreibad am Nizzabad vorgestellt. Foto: Mathias Kehren

Velbert Die Stadtwerke Velbert haben die Pläne für ein Naturfreibad am Nizzabad in Velbert-Langenberg vorgestellt. Vorausgegangen war die Ratssitzung Anfang April, bei der es grünes Licht für das Projekt gab. Die Kostenschätzung für das biogefilterte Außenbecken beläuft sich auf 3,8 Millionen Euro, 3 Millionen davon werden vom Bund gefördert.

„Hier war früher das Außenschwimmbecken des Nizzatals“, beginnt Tobias Grau, seit kurzem Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert, den Außentermin. Dabei steht er auf der großen Wiese neben dem Nizzabad. Und bald soll dies auch wieder so sein, denn in einer etwas kleineren Dimension als das frühere Nizza-Freibad soll nächstes Jahr ein Naturschwimmbad an gleicher Stelle entstehen.

2010 war die letzte Badesaison im Freibad Nizzatal. Seit dem läuft es ausschließlich im Hallenbadebetrieb. „Das Außenbecken ist abgerissen und mit Muttererde gefüllt worden“, weiß Bäderleiter Norbert Noll. So konnte es im Sommer von den Badegästen als zusätzliche Liegewiesen und bei der ein oder anderen Veranstaltung genutzt werden.

2021 dann die Wende. Die Verwaltung hatte für mehrere ihrer Sportstätten Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beantragt (zum Bericht). Letztlich bekam das Nizzabad mit der Idee eines biologisch gefilterten Schwimmteichs den Zuschlag vom Bund und eine Förderzusage von drei Millionen Euro.

Daraufhin haben die Stadtwerke Velbert mit Unterstützung des Architekturbüros Krieger
und den Naturfreibad-Fachplaner Polyplan-Kreikenbaum (Bremen) die Freibadpläne weiter voran getrieben. Eine Entwurfsplanung steht nun, es folgen – noch dieses Jahr – eine Bauplanung und die Ausschreibung. Werden Firmen gefunden, die den Bau umsetzen können soll dieser im Jahr 2025 beginnen und fertiggestellt werden. Ein Sprung in das sicherlich sehr erfrischende Nass, ist dann wohl ab der Badesaison 2026 möglich.

Das neue „Becken“ des Naturfreibads läuft auf einer Seite in einen flachen sandigen Uferbereich aus. Hier können kleinere Kinder plantschen oder im Sand bauen. Im Verlauf wird das Becken tiefer und lädt zu einem ausgiebigen Bad ein. An seiner Längsseite, am jetzigen Hallenbad, sollen drei 25-Meter-Bahnen Vielschwimmer anlocken. Dem gegenüber bleibt die andere Längsseite flacher und wird mit einer Wasserrutsche ausgestattet, die Abwechslung in den Badespaß bringt. Das Becken endet an der noch vorhanden Konstruktion, die einst als Techniktunnel für die Wellenanlage diente. Die Plateau-artige, längliche Anlage soll mit Holzdielen belegt und künftig Tummelplatz für sonnenhungrige Naturschwimmer werden.

Der Bau selbst ist größtenteils über die Fördersumme abgedeckt, bis zu 80 Prozent der Baukosten können übernommen werden. Anders sieht es bei der Instandhaltung und möglichen Defiziten im laufenden Betrieb aus. Rund eine Million Euro beträgt laut Grau der Zuschuss für das Nizza-Hallenbad – jedes Jahr. Durch das Naturfreibad werde es noch einmal um 200 bis 300 Tausend Euro teurer, schätzt Grau.

Dennoch sieht er das Vorhaben äußerst positiv: „Ein Naturfreibad mit Betrieb im Sommer ist ein absolut innovatives und nachhaltiges Vorhaben für Velbert – und damit ein echter Gewinn für die gesamte Region“, freut sich Grau auf das anstehende Bauprojekt seines Unternehmens. „Wir werden den Velbertern und Gästen viel bieten“, ist er sicher. „Neue Badbereiche und Wasserattraktionen sind geplant: Schwimmer- und Nichtschwimmerbereiche, Rutschen und Kleinkinderspielattraktionen, einen Sandstrand und Liegewiesen“, fasst Grau den aktuellen Stand der Pläne zusammen.

Insgesamt müssen sich Naturschwimmer allerdings mit etwas kälterem Wasser anfreunden, ergänzt Bäderleiter Noll. Im Mittel seien eher mit 23 Grad zu rechnen, was im Vergleich zu den anderen Velberter Bädern drei Grad kälter ist.