Düsseldorf (dpa/lnw) – Zur Silvesternacht werden in Nordrhein-Westfalen mehr als 7.300 Polizistinnen und Polizisten in Nordrhein-Westfalen im Großeinsatz sein. «Der Jahreswechsel bedeutet leider Hochkonjunktur für die Blaulichtfamilie», sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf. «Wer meint, Silvester als Chaos-Show zu inszenieren, bekommt es mit der Polizei zu tun.»
Derzeit lägen keine Hinweise oder Erkenntnisse vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung für den Jahreswechsel ableiten lasse. «Die grundsätzlich abstrakte Gefährdungslage, insbesondere islamistischer Anschläge und irrational handelnder oder emotionalisierter Einzeltäter in Deutschland und damit auch für das Land Nordrhein-Westfalen, ist jedoch weiterhin hoch.»
Mit ihrem Sicherheitsaufgebot reagiert die Polizei auf Erfahrungen früherer Jahre, als es in einzelnen Städten zu Ausschreitungen gekommen war – am schlimmsten bei massenhaften sexuellen Übergriffen im Schatten des Kölner Doms in der Silvesternacht 2015/16.
An Hotspots, an denen es in der Vergangenheit beim Jahreswechsel Straftaten gab, installiert die Polizei mobile Überwachungs-Systeme – so etwa an der Paulskirche in Duisburg und am Wasserturm an der Steeler Straße in Essen. Die in den Polizei-Leitstellen beobachteten Videos sollten helfen, Einsatzkräfte gezielter zu steuern und gegebenenfalls Beweise zu sichern, hieß es in einer Mitteilung. Die Aufnahmen werden routinemäßig nach 14 Tagen gelöscht.
Appell für ein sicheres Silvester
«In den vergangenen Silvesternächten haben Rowdys randaliert und unsere Leute angegriffen», bilanzierte Reul. «Auch da, wo Sektkorken knallen und Böller fliegen, muss es sicher bleiben.» Er appellierte an die Bürger, dass sie «das neue Jahr nicht mit Randale und Remmidemmi begrüßen, sondern friedlich und gelassen». Jeder solle helfen, «dass es für alle ein sicheres Silvester wird».
Die Polizeibehörden wollen eine deutlich sichtbare Polizeipräsenz vor allem an Party-Hotspots sowie Verkehrsknotenpunkten gewährleisten, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu wahren und schnelle Hilfe im Bedarfsfall zu ermöglichen. Dabei werde auch mobile Video-Beobachtung eingesetzt, kündigte das Innenministerium an.