Beim Public Viewing in Schlupkothen kamen die Fans aus dem Jubeln kaum raus. Foto: Mathias Kehren

So macht Fußball gucken Spaß! Die deutsche Mannschaft legte im Eröffnungsspiel gegen Schottland einen fulminanten Turnierstart hin. Am Ende hieß es 5:1 für den favorisierten EM-Gastgeber.


Gleich in der zehnten Minute zappelte der Ball im Netz Florian Wirtz schoss seine Mannschaft ins Turnier. An der Kathedrale in Wülfrath Schlupkothen verfolgen trotz durchwachsender Wettervorhersage gut 250 Fußballfans das Spektakel auf der Großbildleinwand. Kaum zu bremsen war der Jubel beim Führungstreffer.

Doch die Elf von Julian Nagelsmann ließ sich nicht lange bitten. Schon in der 19. Minute schnappte sich Jamal Musiala das Leder und hämmerte den Ball in den Kasten von Schottlands Torhüter. 2:0 schon nach knapp 20 Minuten, kaum jemand hätte damit gerechnet. Vor der Großbildleinwand lagen sich die ersten Fans freudestrahlend in den Armen.

Kurz vor Ende der ersten Hälfte dann so etwas wie die Vorentscheidung: der schottische Verteidiger Ryan Porteous zog gegen Ilkay Gündogan die Notbremse. Was im Tumult vor dem Strafraum zunächst unterging, brachte wenige Minuten später der Videobeweis ans Tageslicht: Rot für den Schotten und Elfmeter für Deutschland, lautete die Entscheidung des Unparteiischen nachdem er sich die Szene nochmal angeschaut hatte.

Kai Havertz behielt die Nerven und verwandelte den ersten Strafstoß des Turniers treffsicher zum 3:0 für Deutschland.

Der eingewechselte Niclas Füllkrug brauchte nicht lange um warm zu werden. Gleich mit dem ersten Ballkontakt erzielte der Torjäger mit einem starken Schuss ins rechte Eck das 4:0 für Deutschland.

In der 87. Minute dann doch, wenn auch etwas überraschend, der Anschlusstreffer: der Schotte Kenny McLean köpft den deutschen Verteidiger Toni Rüdiger an und von dessen Kopf prallt der Ball ins Tor. Emre Can gelingt schließlich in der Nachspielzeit der letzte Treffer des Spiels zum 5:1-Endstand.

So kann’s weiter gehen, sind sich die Fußballfans einig. Dann dürften die Public-Viewing-Angebote auch wieder mächtig voll werden. Vorausgesetzt das Wetter hält, könnte das Sommermärchen von 2006 eine Fortsetzung finden.