Velbert. Am Waldschlösschen entsteht ein Neubau für die Gesamtschule Neviges. Die Bauarbeiten sollen im Oktober beginnen. Die Schule soll im Sommer 2025 bezugsfertig sein. Voraussichtliche Kosten: 83,5 Millionen Euro.
Die Stadt Velbert hat am Mittwoch die Pläne und den Generalunternehmer vorgestellt. Die EU-weite Ausschreibung hat das Bielefelder Unternehmen Goldbeck gewonnen. Gebaut wird eine sechszügige Gesamtschule für fast 1.300 Schülerinnen und Schüler. Auf dem Grundstück der früheren Hardenberg-Schule entsteht außerdem eine Drei-Feld-Sporthalle. Nach den Worten von Bürgermeister Dirk Lukrafka wird es „eine Schule der Zukunft, die beim Thema Nachhaltigkeit hohe Standards setzt“.
Der etwa 21.000 Quadratmeter große barrierefreie Neubau mit zwei Aufzugsanlagen orientiert sich am pädagogischen Konzept der sogenannten Clusterschulen, in dem das Lernen und das Lehren – insbesondere auch in kleineren Gruppen – im Fokus steht.
Sechs Klassen eines Jahrgangs teilen sich dabei ein Cluster, das aus sechs Unterrichtsräumen sowie aus Förder-, Gruppen- und Nebenräumen besteht. „Die Gestaltung des Schulgebäudes sowie seine bewusst tageslichtorientierten Raumanordnungen und -ausrichtungen stiften eine helle, freundliche Lern- und Lehratmosphäre“, erklärt Ralf Linde, Leiter der Goldbeck-Niederlassung Büro- und Schulgebäude in Monheim. „Darüber hinaus bieten die zahlreichen Fenster einen tollen Blick ins Freie und damit in die besondere Umgebung der Schule.“
Die Schule wird über eine Mensa mit Frischkoch-Küche für bis zu 1.300 Essen verfügen, von denen ein gewisser Anteil auch in andere Einrichtungen geliefert werden kann. Die Mensa dient auch zur Nutzung als Aula.
Die moderne neue Dreifach-Sporthalle entsteht auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern. Die vorhandene Dreifach-Sporthalle Am Waldschlösschen wird nach Abschluss der nebenan neu erbauten Sporthalle saniert, so dass dem Vereinssport auch während der Bauphase eine Sporthalle zur Verfügung steht. Der architektonische Entwurf für das Gebäude stammt von dem Architekturbüro „RKW Architektur +“.
„Der Raumbedarf der zukünftig sechszügigen Gesamtschule sowie die notwendige Fertigstellung im Sommer 2025 machen Gesamtkosten von 83,5 Millionen Euro für das Bauprojekt erforderlich“, erklärt die Stadt Velbert zu den Kosten.
Die ersten Bauarbeiten für das neue Gebäude beginnen im Oktober. Der notwendige zügige Baufortschritt werde durch die besondere Bauweise des Generalübernehmers möglich: „Wesentliche Systembauteile wie Stützen, Decken und Wände konstruiert und fertigt das Unternehmen in eigenen Werken und montiert sie durch eigene Teams passgenau auf der Baustelle – unabhängig von der Witterung.“ Dadurch könne der Rohbau in vergleichsweise kurzer Zeit errichtet werden.
Nachhaltig – Heizung mit Geothermie
„Ein nachhaltiger Ressourceneinsatz steht zurecht heute klar im Fokus zukunftsweisender Bauweisen“, betont Ralf Linde von Goldbeck. „Durch die mit der Vorfertigung einhergehende Optimierung können die Systembauteile schlanker konstruiert und effizienter hergestellt werden, emissionsärmere Baustoffe können zum Einsatz kommen. Dadurch wird zudem der Transport- und der Montageaufwand erheblich reduziert.“ Darüber hinaus werde die neue Gesamtschule am Waldschlösschen auch einen nachhaltigen Gebäudebetrieb aufweisen. Ermöglicht werde das unter anderem durch die Nutzung einer hocheffizienten Sole-Wasser-Wärmepumpe zur alleinigen Wärmeerzeugung.
Das Gebäude erfüllt nach Angaben der Stadt die Anforderungen für den Effizienzgebäudestandard 40 und die Voraussetzung zur Vergabe des Prädikats Gold der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen.
Bei vollständigem Ausbau der auf den begrünten Dächern der Schule und der neuen Sporthalle vorgesehenen Photovoltaikanlage, die eine Leistung von 470 kWp aufweist, wird der bilanzielle Jahresverbrauch für das Heizen, Kühlen, Lüften und die Beleuchtung für das Schul- und Sportgebäude nahezu vollständig abgedeckt. Die Beheizung erfolgt vollständig über Erdwärme / Geothermie.