Die Stadt plant, das ehemalige Hertie-Gelände zu öffnen. Von der Friedrichstraße aus soll es auf eine neue Terrasse gehen. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Auf dem seit 2021 brachliegenden Gelände des ehemaligen Hertie-Kaufhauses soll im Frühjahr 2025 ein neuer attraktiver Platz entstehen. Die Stadt Velbert plant, das Areal an der Friedrichstraße mit einer Terrasse, Grünflächen und Sitzgelegenheiten aufzuwerten und so die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu steigern.


Der ehemalige Hertie-Standort, früher Karstadt, ist seit Jahrzehnten ein wunder Punkt in der Velberter Innenstadt. Nach der Hertie-Pleite stand das Gebäude zunächst zehn Jahre leer, bevor die Stadt beschloss, das Haus abzureißen, um so eine Neuansiedlung zu erleichtern.

Der Abriss war 2021 beendet. Danach stellte die Ratinger Firma Interboden Pläne für ein Stadtquartier „offen&grün“ für Wohnen und Arbeiten auf dem Areal vor. Doch daraus wurde nichts. Die gesamte innerstädtische Grundstücksfläche von rund 7.500 Quadratmetern wird nicht genutzt.

Und das offenbar auch auf absehbare Zeit nicht. Deshalb hat die Verwaltung nun Pläne für eine Zwischennutzung für die Dauer von zunächst fünf Jahren vorgestellt. Dieser Zeitraum ergebe sich aufgrund von Verfahrensdauern für die Erstellung eines Bebauungsplans und die Investorensuche, heißt es im Beschlussvorschlag.

Grüne Oase in der Innenstadt

Wo heute schon eine Wildblumenwiese blüht, soll ein Ort mit Verweilqualitäten im Stadtzentrum geschaffen werden.

Der neue Platz soll mit einer großzügigen Terrasse, die über die bestehende Böschung hinausragt, ausgestattet werden. Diese bietet ausreichend Platz zum Entspannen und wird mit Sitzmöbeln ausgestattet. Um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, sind zudem Grünflächen, Pflanzbeete und möglicherweise ein Sonnensegel geplant.

Um das Gelände von der Friedrichstraße aus zu öffnen, wird der Zaun dort um etliche Meter nach hinten versetzt und auf einen Meter Höhe reduziert. An dieser Stelle sollen außerdem ein Grünstreifen und Pflanzbeete angelegt werden. Der Bodenbelag von der Terrasse zum Bürgersteig wird durchgängig gestaltet, um einen leichten, barrierefreien Zugang zu ermöglichen.

Mobile Pflanzen und Bäume spenden auf dem neuen Platz Schatten, können aber auch so gestellt werden, dass ein flexible Nutzung möglich wird. Ergänzend könnte ein Sonnensegel installiert werden.

Zeitweise sollen ein Foodtruck oder Straßenmusiker den Ort beleben. Wichtig ist den Planern aber, das es dabei keine Konkurrenzsituation zum Angebot der Innenstadt gibt.

So stellen sich die Stadtplaner eine Terrasse von der Friedrichstraße auf das ehemalige Hertie-Areal vor. Grafik: Stadt Velbert

Kosten und Finanzierung

Die geschätzten Gesamtkosten für die Umgestaltung belaufen sich auf rund 110.000 Euro. Die Stadt erhält dafür eine Förderung aus dem Landesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren NRW“. Die Realisierung ist für das zweite Quartal 2025 geplant.

Bevor es an die Umsetzung geht, müssen noch die politischen Gremien der Stadt abstimmen. Im Bezirksausschuss habe es eine angeregte und konstruktive Diskussion gegeben, berichtet Ausschussvorsitzender André Feist-Lorenz. Einige kritische Punkte forderten noch Beratungsbedarf, war man sich am Ende einig.

Der Verwaltungsvorschlag wird noch in diesem Monat im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und im Ausschuss für Stadtplanung weiter beraten.

Entwicklung zum Stadtpark

Die Entwicklung der übrigen Fläche – hin zur Offerstraße – sieht die Verwaltung in einem zweiten Projektschritt: „Hier ist die Anlegung eines Stadtparks vorstellbar.“ Ein Spielplatz und ein offener Sportbereich seien dort realisierbar, so die Planer, die sich weiter mit dieser Fläche beschäftigen möchten.

Diese Skizze verdeutlicht, was auf dem Areal auch denkbar ist. Grafik: Stadt Velbert
Wo heute schon eine Wildblumenwiese blüht, soll ein Ort mit Verweilqualitäten im Stadtzentrum geschaffen werden. Foto: Mathias Kehren