Velbert. Die Vesperkirche Niederberg findet seit knapp zwei Wochen in der Velberter Apostelkirche statt. Frank Wessel vom Kirchenkreis Niederberg hat ein erstes Fazit gezogen.
Beinahe täglich waren etwa 350 Besucherinnen und Besucher da. An einigen Tage gab es auch noch viel mehr Gäste. Besonders war die Atmosphäre: Während die Vorbereitungen anlaufen, die Helferinnen und Helfer instruiert werden und Kai-Uwe Stachelhaus das Essen vorbereitet öffnen um 10.30 Uhr die Türen.
Schon eine Stunde vor Beginn der Vesperkirche betreten dann die ersten Besucher die Kirche, setzen sich auf die Kirchbänke am Rand und freuen sich sichtlich, in diesem besonders ausgestatteten Raum sein zu können. Und diese Freude hielt sich jeden Tag bis zum Ende der Vesperkirche in diesem Raum. Beigetragen zu dieser Atmosphäre haben die Gäste, aber vor allem die zahlreichen Helferinnen und Helfer, sowie die vielen Schulklassen, die mit anpacken.
Besonders geschäftig war es jeweils mittwochs, wenn neben der Vesperkirche auch der übliche Tafeltag stattfand. Auch hier war zu spüren, das der Zuspruch deutlich höher ausfiel. Einige Besucher nutzten die Gelegenheit, sich über die Tafel zu informieren und einen Tafelausweis zu erbitten.
Das die Vesperkirche Niederberg ein besonderer Ort und eine besondere Zeit ist, ist auch am „Wort in der Mitte des Tages“ zu spüren: Um 13 Uhr klingt der Gong. Danach teilt ein Besucher einen Gedanken mit, der für ihn zur Vesperkirche passt. Der Betrieb in der Vesperkirche steht dann still, alles Klappern und Murmeln wird ruhig und geduldig hören die Gäste wenige Minuten zu. Die Stille hatte mitunter fast meditative Tiefe und wird oft mit leisem Applaus für den Redner abgeschlossen.
Die zahlreichen Beratungsangebote am Rand der Vesperkirche wurden wahrgenommen und teilweise auch offensiv genutzt. Hier wird deutlich, wie viele beratende und soziale Angebote es in der Stadt und der Diakonie gibt. Die Projektleiterin Elisabeth Selter-Chow stellt fest: „Für viele Besucherinnen war das sicherlich ein Erstkontakt.“
„Die Abend- und Rahmenveranstaltungen zogen ein ganz anderes Publikum, als die Tagesveranstaltungen, an,“ meint Superintendent Jürgen Buchholz. Sicherlich brachten die beiden Kochclubs einen Teil eigener Gäste mit. Auch die musikalische Begleitung mit Bruno Neumann, Benjamin Hoffmann oder den Foss Dolls spricht sicherlich ein eigenes Publikum an, ebenso wie der Austausch über Best Practise für soziale und ökologische Verantwortung.
Die Vesperkirche Niederberg öffnet noch bis Sonntag, 9. Februar, täglich ihre Türen von 11.30 bis 15 Uhr. „Schade eigentlich“, findet Pfarrer Jens Hoffmann: „Eigentlich müssten wir hier jeden Tag des Jahres eine Vesperkirche anbieten.“