Die Programmplanerinnen für das VHS-Herbstsemester haben auch das aktuelle Frühjahrssemster geplant: Beate Buchborn, Anna Herrmann, Laura Jüngst und Susanne Wege, hier im Bild mit VHS-Zweckverbandsvorsteher Michael Beck. Wegen Corona fand die Pressekonferenz zur Programmvorstellung nur online statt. Archivfoto: Mathias Kehren
Die Programmplanerinnen für das VHS-Herbstsemester haben auch das aktuelle Frühjahrssemster geplant: Beate Buchborn, Anna Herrmann, Laura Jüngst und Susanne Wege, hier im Bild mit VHS-Zweckverbandsvorsteher Michael Beck im Juli letzten Jahres. Wegen Corona fand die Pressekonferenz zum neuen Semesterprogramm diesmal nur online statt. Archivfoto: Mathias Kehren

Velbert/Heiligenhaus. Die Volkshochschule hat für das Frühjahrssemester rund 400 Kurse mit insgesamt 12.300 Unterrichtsstunden geplant. Viele Kurse werden online in der VHS-Cloud gegeben. Eltern-Sofa, Zeit- und Selbstmanagement im Homeoffice sowie „Deutlich kommunizieren mit Maske“ sind Kurse, die für die Corona-Krise entwickelt wurden.

„Corona hat die Prozesse beschleunigt und die VHS in kürzester Zeit auf ein völlig neues Niveau beim digitalen Lernen gebracht“, zieht VHS-Direktor Rüdiger Henseling Bilanz aus den Einschränkungen beim Präsenzunterricht durch die Corona-Krise. Mit der ersten Phase des zweiten Lockdowns im Herbst konnten viele Kurse umgehend auf Online-Unterricht umgestellt werden, berichtet Henseling. Auch im neuen Programm setzt die VHS auf ihre Cloud, also das digitale Lernen: 30 Kurse sind so geplant, dass sie ausschließlich online stattfinden.

Das Online-Lernangebot im Bereich Sprachen wurde weiter ausgebaut. Im ersten Lockdown im Frühjahr waren es sieben Sprachkurse, die online gegeben wurden. Seit Herbst sind es nun elf Kurse. Dazu finden sich zur Freude der VHS auch Nutzer ein, die gar nicht aus Region stammen. „Die Dozenten haben sich methodisch und didaktisch auf die neuen Voraussetzungen in der VHS-Cloud eingestellt“, erklärt Anna Herrmann. „Allerdings wünschen sich die Menschen den Präsenzunterricht zurück“, stellt die Leiterin des Programmbereichs klar. Das gemeinsame Lernen und der Austausch in der Gruppe fehle den Teilnehmenden.

Integrationskurse pausieren

Von dem harten Lockdown seit Mitte Dezember besonders betroffen sind die Deutsch-/Integrationskurse, die zur Zeit komplett pausieren. Zuvor konnte durch ein Hygienekonzept noch der Präsenzunterricht in diesem Bereich stattfinden. Dabei wurden unter anderem Kurse geteilt und Räumlichkeiten in Heiligenhaus sowie in der leer stehende Polizeidienststelle an der Nedderstraße genutzt. Außerdem ein Wegekonzept entwickelt und Pausenzeiten getrennt, um möglichst viel Abstand zwischen den Kursteilnehmern herzustellen. Mit Verschärfung des Lockdowns Mitte Dezember ist jedoch trotz dieser Maßnahmen kein Präsenzunterricht mehr möglich.

Zeitmanagement im Homeoffice

Dem Thema Homeoffice wird im neuen Programm ein eigener Kurs gewidmet. Hier geht es um Zeit- und Selbstmanagment bei der Arbeit von zu Hause aus. Als Renner in der Krise hat sich das Eltern-Sofa erwiesen: Hier können sich Eltern zum Erfahrungsaustausch treffen, begleitet von einer Fachkraft, die wertvolle Tipps geben kann für die Zeit, in der die Kinder nicht in Schule und Kita gebracht werden können. Krisenbedingt ganz aktuell findet ein neuer Kurs „Deutlich kommunizieren trotz Mund – Nasenschutz“ statt. Hier gibt es Tricks aus dem professionellen Stimmtraining, die sowohl im beruflichen als auch privaten Umfeld nützlich sein können.

Das Kulturangebot findet vermehrt in der Cloud statt oder die Teilnehmer treffen sich zum Online-Meeting. Zu erleben sind unter anderem kunsthistorische Spaziergänge durch Freiburg, Straßburg und Basel, ein Fotografie-Kurs und eine Lesung, in der es um die Kraft der Gedanken geht. Malkurse an der frischen Luft gelten als Corona-fest. Angeboten werden hier beispielsweise kreative Malerei in der Natur und „Urban Sketching“ – Open-Air-Zeichnen in Velbert-Langenberg.

Smartphone und Tablet bedienen

In der aktuellen Situation sind Kenntnisse über die Nutzung von Smartphones, Tablets oder iPhones gefragt, um mit den Mitmenschen in Kontakt zu bleiben. Daher bietet die Volkshochschule Kurse sowohl in diesen Bereichen als auch zu den Themen Whats-App, Soziale Medien und PC-Grundlagen an. Auch in diesem Semester arbeiten die VHS-Redaktionen der Seniorenzeitschriften „Wir Älteren“ und „Standpunkte“. Es erscheint wie gewohnt jeweils eine Ausgabe.

Die Outdoor-Veranstaltung „Handys aus und ab in den Wald“ wird in diesem Semester gleich zweimal angeboten. Hinzu kommen naturkundliche Exkursionen etwa zum Thema „Frösche, Kröten, Molche: Amphibien und Amphibienschutz in Velbert“. Auch das „Ökosystem Bauernhof“ steht bei einem Besuch des Milchviehbetriebs und Lernbauernhofs „Gut Hixholz“ auf dem Programm.

Theaterprojekt für Jugendliche

In Kooperation mit dem Wuppertaler TIC Theater findet ein mehrwöchiges Theaterprojekt für Jugendliche im Jugendzentrum Langenberg statt, das durch die Unterstützung des Kulturministeriums kostenfrei ist. Geprobt wird für eine öffentliche Aufführung, die anschließend im Alldie-Kunsthaus stattfinden soll. Für interessierte Jugendliche gibt es dazu einen Infoabend im Februar.

Outdoor-Fitcamp und Lauftraining

Spezifische Outdoor-Angebote erweitern das Semsterangebot im Gesundheitsbereich. In einem Kurs kann effizientes und gelenkschonendes Lauftrainingerlernt werden, beim Outdoor-Fitcamp geht es um Koordination und Muskelaufbau, wobei bei allen Kursen die Steigerung der individuellen Fitness im Fokus steht.

Thema Demenz

Neu ist die Demenz-Online-Sprechstunde in der VHS-Cloud. Neben dem Angebot von Fachvorträgen, bieten Referenten hier persönliche Begleitung der Betroffenen zu allen Fragen und Problemen an. Erstmalig in diesem Semester widmet sich die VHS dem Thema Patientenverfügung. Der Kurs wird in Kooperation mit dem Hospizverein Niederberg und Juristen veranstaltet, um das Thema möglichst vielschichtig abzudecken.

Mehr Informationen zum Programm auf der VHS-Internetseite: www.vhs-vh.de. Die Verteilung der Programmhefte an den Bekannten Stellen erfolgt wegen der Corona-bedingten Schließungen voraussichtlich ab Mitte Februar.