Die Akteure des Bündnisses gegen Depression. Foto: Kreis ME
Die Akteure des Bündnisses gegen Depression. Foto: Kreis ME

Kreis Mettmann. Einem Beschluss des Kreistages folgend wurde im Dezember 2023 das Bündnis gegen Depression im Kreis Mettmann gegründet. Das Bündnis gegen Depression ist eine bundesweite Aufklärungskampagne mit circa 90 Ablegern deutschlandweit. Die Kernbotschaften lauten: Depression kann jede oder jeden treffen, Depression hat viele Gesichter und Depression ist behandelbar.


Das Ziel der Kampagne ist es, die Öffentlichkeit über das Krankheitsbild aufzuklären und erkrankten Menschen eine bessere regionale Versorgung zu ermöglichen. Zudem sollen präventive Maßnahmen zum Schutz vor Suizid in den Fokus genommen werden.

Im Kreis Mettmann koordiniert das Bündnis gegen Depression der Sozialpsychiatrische Dienst im Kreisgesundheitsamt.

Die Auftaktveranstaltung des Bündnisses im Kreishaus war mit 85 Personen ausgebucht. Anwesend waren unterschiedliche Organisationen, darunter

Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, psychosoziale Träger, Politikerinnen und Politiker des Kreises und der Städte, Mitarbeitende aus den Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Schulen aus dem gesamten Kreis, niedergelassene Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Psychiaterinnen und Psychiater, eine Krankenkasse, kreiseigene Ämter, Betroffene und weitere Fachstellen des Kreises.

Das Programm der Auftaktveranstaltung bestand aus vier Vorträgen. Dr. Volker Reissner, Chefarzt im LVR-Klinikum Düsseldorf/Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, konzentrierte sich in seinem Vortrag „Depression im Kindes- und Jugendalter“ neben diagnostischen Kriterien auf alterstypische Symptome und Risiko für Suizidalität bei jungen Erwachsenen.

Prof. Dr. Birgit Janssen, Ärztliche Direktorin und Chefärztin in der LVR-Klinik Langenfeld, teilte ihren Vortrag „Depression im Erwachsenenalter“ in drei Altersgruppen ein: junge Erwachsene, Berufstätige, Seniorinnen und Senioren. Auch das Thema Suizide in Deutschland inklusive der Risikogruppen für Suizid und der Risikomerkmale fand hierbei Erwähnung.

Semra Yildiz-Can und Sabine Kübler vom Paritätischen Wohlfahrtsverband stellten die Selbsthilfe-Kontaktstelle im Kreis Mettmann vor. Sie zeigten, welche Unterstützung Selbsthilfegruppen Betroffenen und Angehörigen bieten können. Anschließend berichteten zwei Mitglieder einer Selbsthilfegruppe über ihre eigenen Erfahrungen mit Depressionen und wie ihnen die Gruppe im Alltag hilft.

Im letzten Vortrag stellte Marleen Richter aus dem Kreisgesundheitsamt die Ziele des Bündnisses gegen Depression im Kreis Mettmann vor. Das Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, das Thema Depression in der Region sichtbarer zu machen. Dies kann durch verschiedene Aktivitäten umgesetzt werden: Fortbildungen für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Angebote für Betroffene und Angehörige. Alle diese Aktivitäten können nur mit einem aktiven Kooperations-Netzwerk realisiert werden. Daher werden im nächsten Schritt kreisweite Kooperationsgespräche stattfinden.

Nach der gelungenen Auftaktveranstaltung sind bereits weitere Bündnis-Veranstaltungen geplant. Am 12. November liest Autorin Eva Jahnen von 18 bis 20 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Kreishauses aus ihrem Buch „Die Gedanken sind Blei“. Am 19. November wird um 17.15 Uhr in der Stadthalle Ratingen der Kinofilm „Expedition Depression“ gezeigt. Im Anschluss wird es eine Podiumsdiskussion in Kooperation mit der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Mettmann, geben.