Vorstand und Geschäftsführung der WSW (von links): Peter Storch (Vorstandsmitglied WSW Energie & Wasser AG), Sabine Schnake (Geschäftsführerin WSW mobil GmbH), Markus Hilkenbach (Vorstandsvorsitzender), Markus Schlomski (Arbeitsdirektor). Foto: Claudia Kempf
Vorstand und Geschäftsführung der WSW (von links): Peter Storch (Vorstandsmitglied WSW Energie & Wasser AG), Sabine Schnake (Geschäftsführerin WSW mobil GmbH), Markus Hilkenbach (Vorstandsvorsitzender), Markus Schlomski (Arbeitsdirektor). Foto: Claudia Kempf

Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke haben das Geschäftsjahr 2023 mit einer leichten Ergebnissteigerung gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen.


Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr in den Sparten ÖPNV, Energieversorgung und Entsorgung einen Gewinn von 20,4 Millionen Euro (Vorjahr 18,2 Millionen Euro). Das teilt der Versorger mit.

„Das Ergebnis entspricht unseren Erwartungen“, so der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach. „Im mit einem strukturellen Defizit belasteten ÖPNV konnten wir ein Ergebnis über Plan erreichen und der Vertrieb der WSW Energie & Wasser AG und unsere Vertriebstochter WSW 3/4/5 Energie GmbH lieferten ein besseres Ergebnis ab als erwartet“, hob Hilkenbach zwei positive ergebniswirksame Aspekte hervor. Die Umsatzerlöse stiegen gegenüber dem Vorjahr um 217,5 Millionen Euro auf 1,688 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote im Konzern stieg um knapp einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr auf 24,7 Prozent.

Der Energieverbrauch der Wuppertalerinnen und Wuppertaler zeigte sich im ersten vollständigen Geschäftsjahr nach der Pandemie stabil mit einer leichten Erhöhung beim Strom und etwas geringeren Verbräuchen bei Gas und Fernwärme. Die Fahrgastzahlen im ÖPNV lagen 2023 mit 68,5 Millionen unter dem Wert des Vorjahres (76,2 Millionen). Dies liegt zum einen daran, dass das 9-Euro-Ticket in 2022 als Einmal-Effekt mehr Menschen in Busse und Bahnen lockte, die sich mit Einführung des Deutschlandtickets aber noch nicht für eine dauerhaft stärkere Nutzung des ÖPNV entschieden haben. Zum anderen wird seit 2023 im VRR eine andere Berechnungsmethode für die Ermittlung der Fahrgastzahlen genutzt, die generell zu niedrigeren Werten führt. Die Zahlen für 2022 und 2023 sind daher nicht direkt vergleichbar.

2023 feierten die WSW ihr 75-jähriges Firmenjubiläum, das nach einer Veranstaltungsreihe für Bürgerinnen und Bürger mit einem Festakt für Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft abgeschlossen wurde. Wichtige Ereignisse aus der Geschäftstätigkeit waren der Baubeginn für die Erweiterung des Entlastungssammlers Wupper in Barmen, die Verlängerung der Konzessionsverträge für Strom und Gas, der Spatenstich für eine Bodenrecycling-Anlage sowie die Fertigstellung der neuen Unternehmenszentrale an der Bromberger Straße.

„Das Geschäftsergebnis des letzten Jahres gibt uns eine solide Grundlage, um die WSW weiter zukunftsfähig zu machen und unseren Auftrag der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger zu gestalten“, fasst Markus Hilkenbach zusammen. Die WSW haben sich mit einem neuen Markenauftritt und einer neuen Unternehmensstrategie als Wegbereiter der Mobilitäts- und Verkehrswende in Wuppertal positioniert. Zu den großen Chancen und Herausforderungen der kommenden Jahre gehören der Ausbau des Stromnetzes, die Defossilisierung der Wärmeversorgung, beispielsweise durch den Ausbau der Fernwärme oder perspektivisch die Nutzung von Tiefen-Geothermie und Wasserstoff als neue Wärmeenergien. Weiter möchten die WSW die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch Aufdach- und Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet sowie durch weitere Beteiligungen an Windkraftanlagen außerhalb von Wuppertal ausbauen. Beim emissionsfreien Antrieb im ÖPNV setzen die WSW bis auf Weiteres auf die Brennstoffzellen-Technologie mit Wasserstoff. Im Busverkehr wurden Maßnahmen ergriffen, um den Fahrermangel einzudämmen. Ziel ist es weiterhin, das notgedrungen abgesenkte Mobilitätsangebot baldmöglichst wieder hochzufahren. Das Netz der Stromtankstellen im privaten und öffentlichen Bereich wird sukzessive erweitert und Quartierslösungen werden die dezentrale Erzeugung und Verteilung klimafreundlicher Energie im Stadtgebiet vorantreiben.

Als Wegbereiter der Energie- und Mobilitätswende unterstützen die WSW die Klimaziele der Stadt Wuppertal und der Bundesregierung. „Wir wollen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in unserem Wirkungsbereich vorantreiben und alle Akteure in der Stadt dabei unterstützen, sich an diesem wichtigen Zukunftsprojekt zu beteiligen“, sagt der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach. „Wie wir das machen, können die Bürgerinnen und Bürger ab sofort in unserem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht nachlesen“, so Hilkenbach weiter. Auch die Digitalisierung und die Smart City-Strategie für Wuppertal haben die WSW im Fokus. Bei diesen Themen haben sich die Stadtwerke im Verein „Civitas Connect“ mit anderen Kommunen und kommunalen Unternehmen vernetzt und sind im August zum zweiten Mal Gastgeber des Smart City-Kongresses „CIVI/CON“.