Die Rheinischen Sängerknaben bei der "Autogrammstunde" am Neptunbrunnen auf dem Berliner Alexanderplatz. Foto: privat
Die Rheinischen Sängerknaben bei der "Autogrammstunde" am Neptunbrunnen auf dem Berliner Alexanderplatz. Foto: privat

Ratingen/Berlin. Ein aufregendes Pfingstwochenende haben die Chorknaben aus Ratingen-Hösel hinter sich: Neben der klassischen Gestaltung der Hochämter anlässlich des Pfingstfestes in St. Josef / Siemensstadt (die Messe wurde live übertragen) waren „Die Rheinischen Sängerknaben“ auch im Unterhaltungssektor aktiv. Diesmal waren sie sogar Protagonisten einer eigenen Sendung.

Die „Autogrammstunde“ nennt sich die Sendereihe, die bei „MyTVplus“ ausgestrahlt wird. Hierbei handelt es sich um ein Talk-Format, in dem bekannte lokale, regionale aber auch überregionale Künstler eingeladen werden, um aus ihrem Leben zu berichten und aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Zum ersten Mal wurde nun ein ganzer Knabenchor eingeladen. Eigens für diese Sendung wurden mit den Ratinger Choristen Aufnahmen am Alexanderplatz, dem Brandenburger Tor und sogar auf einem Schiff auf der Havel gedreht. Insbesondere am Alex und am Brandenburger Tor blieben zahlreiche Passanten stehen und lauschten den Liedern der Höseler Sänger. Bei der Aufzeichnung machten die Ratinger Jungs freilich eine gute Figur und erzählten dabei nicht nur von ihrem Choralltag, sondern auch von ihren letzten Reisen, unter anderem nach Polen und in die Tschechische Republik. Natürlich fand auch das vielfältige Repertoire Erwähnung.

Chordirektor Toralf Hildebrandt wiederum erzählte von seiner Ausbildung und musikalischen Karriere sowie von der täglichen Arbeit mit einem Knabenchor. „Knabenchöre waren schon immer selten und sie werden noch seltener. Das ist schade. Ohne zuviel Eigenlob einzustreuen zu wollen ist das daher schon eine beachtliche Leistung, sich mit einem solchen Ensemble heutzutage zu behaupten. Dafür braucht man Ideen und eine gewisse Anpassungsfähigkeit, wie der Wandel, den wir gerade durchmachen, eindrucksvoll zeigt“, sagt Hildebrandt. Darauf, dass seine Choristen nun an einer eigenen Sendung mitwirken durften, ist er natürlich stolz: „Das ist eine super Belohnung für eine gute Leistung. Und wir wollen auch gezielt das Leistungsprinzip vorleben. Etwas, das in Deutschland immer mehr zu schwinden droht“, zeigt sich Hildebrand nachdenklich. Dass Leistung Spaß machen kann, das zeigten „Die Rheinischen Sängerknaben“ auch am vergangenen Wochenende in der Hauptstadt: „Es waren tolle Auftritte und eine eigene Sendung, das ist doch ziemlich verschärft, oder?“, so die Choristen.