Mellad Yalda hat an der E.D.B in Wülfrath an einer Vorbereitungsmaßnahme teilgenommen. Foto: E.D.B.
Mellad Yalda hat an der E.D.B in Wülfrath an einer Vorbereitungsmaßnahme teilgenommen. Foto: E.D.B.

Wülfrath. Mellad Yalda hat im August seine Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen. Um sein Ziel zu erreichen, hatte er den vom Bundesbildungsministerium geförderten Kurs „Berufliche Orientierung für Zugewanderte (BOF)“ über den Wülfrather Bildungsträger „E.D.B.“ genutzt.


Mellad Yalda floh 2015 zusammen mit seiner Mutter und drei Geschwistern aus Syrien nach Deutschland. Hier angekommen, erlernte er die deutsche Sprache und schloss seinen Realschulabschluss mit sehr guten Noten ab. Um seine beruflichen Möglichkeiten in Deutschland besser kennenzulernen, entschied er sich im März 2021 zur Teilnahme an einem BOF-Kurs beim Wülfrather Bildungsträger E.D.B..

In dem bis zu 26 Wochen dauernden BOF-Kurs wird Zugewanderten die Möglichkeit geboten, sich in unterschiedlichen Berufen intensiv auszuprobieren. Während des Kurses lernen sie Fachsprache, erhalten erste Fachkenntnisse für den angestrebten Ausbildungsberuf und werden dabei individuell unterstützt. Ein Praktikum in Betrieben der Region dient den Teilnehmenden zur weiteren Erprobung im Wunschberuf und möglichst zum direkten Übergang in ein festes Ausbildungsverhältnis.

In seiner fünfmonatigen BOF-Kursteilnahme ergaben Kompetenz- und Potentialanalysen sowie erste berufliche Probephasen, dass Mellad Yalda insbesondere schulisch weit mehr als den Realschulabschluss erreichen könnte. Seine sozialpädagogisch qualifizierte Begleitperson der E.D.B. empfahl ihm, am Berufskolleg Niederberg des Kreises Mettmann sein Fachabitur zu machen. Yalda schaffte den Abschluss und konnte in einem Praktikum und im anschließenden Bewerbungsprozess bei einem deutschen Bankinstitut überzeugen. Das Bankhaus offerierte ihm direkt einen Ausbildungsplatz zum Bankkaufmann – und Mellad Yalda nahm an.

Jobcoach und BOF-Botschafterin Jeanette Orfali sieht diesen Erfolg ein Beweis dafür, dass „das BOF-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ein sehr wirksames Unterstützungsangebot für zugewanderte Menschen ist“. Orfali betont: „Die Kurse treffen auf einen hohen Bedarf und werden sehr gut angenommen, insbesondere auch von vielen Teilnehmerinnen.“

Mellad Yaldas Erfolgsgeschichte steht stellvertretend für weitere, die durch die BOF-Kurse seit ihrer Einführung im September 2016 entstanden sind. Mehr als 7.400 Geflüchtete und Zugwanderte mit besonderem Unterstützungsbedarf nahmen seitdem an einem BOF-Kurs im gesamten Bundesgebiet teil. Über 1.100 Zugwanderte konnten erfolgreich in Ausbildung vermittelt werden – über 630 in eine Einstiegsqualifizierung.

Damit Frauen oder auch Eltern das Förderangebot leichter nutzen können, ist eine Teilnahme neben Vollzeit auch in Teilzeit möglich. Zudem kann eine nötige Kinderbetreuung während der Schulungszeiten von E.D.B. organisiert werden.