In mehreren Städten im Kreis Mettmann - hier in Velbert - sind Ordnungs- und Polizeibehörden gegen Clankriminalität im Einsatz gewesen. Foto: Polizei
In mehreren Städten im Kreis Mettmann - hier in Velbert - sind Ordnungs- und Polizeibehörden gegen Clankriminalität im Einsatz gewesen. Foto: Polizei

Kreis Mettmann. In der Nacht hat die Kreispolizeibehörde gemeinsam mit der Kontrolleinheit Verkehrswege, dem Hauptzollamt Düsseldorf sowie den Ordnungsämtern der Städte Velbert, Erkrath, Haan, Hilden, Langenfeld und Monheim Schwerpunkteinsätze zur Bekämpfung der Clankriminalität durchgeführt.

Die Einsätze in mehreren kreisangehörigen Städten waren dabei Teile eines nahezu landesweiten Einsatzes verschiedener Polizeibehörden im Rahmen der von NRW-Innenminister Herbert Reul ausgerufenen Null-Toleranz-Strategie.

Im Fokus der Kontrollen im Zeitraum zwischen 18 Uhr am Samstag und 3 Uhr am Sonntag standen mehr als ein Dutzend Objekte im Kreis Mettmann, in denen Shisha-Bars, Spielhallen, Wettbüros oder Gaststätten betrieben werden.

Einsatz in Monheim am Rhein

Erstmals im Rahmen eines gemeinsamen Großeinsatzes gegen Clankriminalität kontrollierten Polizei, Zoll und Ordnungsamt mehrere Objekte in Monheim am Rhein. Dabei standen zwei Bars am Ernst-Reuter-Platz im Fokus der Kontrollen – hier wurden insgesamt 64 Personen kontrolliert, berichtet die Polizei.

Einsatz auf dem Ernst-Reuter-Platz. Foto: Polizei
Einsatz auf dem Ernst-Reuter-Platz. Foto: Polizei

Dabei wurden zwei Verstöße gegen das Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit festgestellt, welche eine Strafanzeige nach sich ziehen. Zudem stellte das Ordnungsamt der Stadt Monheim zwei Verstöße gegen das Mindestlohngesetz fest, die mit Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geahndet wurden.

Landrat Thomas Hendele, Polizeiinspekteur Michael Schemke und Innenminister Herbert Reul bei den Kontrollen in Monheim am Rhein. Foto: Polizei
Landrat Thomas Hendele, Polizeiinspekteur Michael Schemke und Innenminister Herbert Reul bei den Kontrollen in Monheim am Rhein. Foto: Polizei

Der Zoll stellte insgesamt 15 Kilogramm nicht versteuerten Shisha-Tabak sicher. Außerdem wurden diverse Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung geahndet. Zudem versigelten Einsatzkräfte in den beiden Bars drei manipulierte Spielautomaten. Ferner wurde gegen einen der Betreiber ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Durchführung eines illegalen Glücksspiels eingeleitet.

Während ihres Einsatzes erhielten die Polizeibeamten in Monheim am Rhein Hinweise auf ein BMW-Cabriolet der 3-Serie, das mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit und ohne Licht über die Rheinpromenade gefahren worden sein soll. Nach kurzer Fahndung stoppten Beamte den Fahrer, einen 20-jährigen Monheimer, sowie seinen Beifahrer.

Der polizeibekannte 20-Jährige war unter dem Einfluss von Drogen mit seinem BMW im Bereich Frohnkamp gegen ein dort abgestelltes Auto gefahren. Anschließend waren beide Männer aus dem BMW gestiegen und zu Fuß von der Unfallstelle geflüchtet, ehe die Polizeibeamten sie einholen konnten. Bei der Kontrolle stellten die Polizeibeamten fest, dass der Fahrer unter dem Einfluss von Drogen stand und obendrein nicht im Besitz eines Führerscheins ist. Gegen den Fahrer wurde zudem ein Strafverfahren eingeleitet.

Baurechtlicher Verstoß in Erkrath

In Erkrath erhielt das zuständige Ordnungsamt Kenntnis über eine private Festveranstaltung in den Räumlichkeiten eines Autohauses in Unterfeldhaus, so die Polizei.

Insgesamt wurden dort rund 100 Personen angetroffen und kontrolliert. Eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige wegen eines baurechtlichen Verstoßes – laut Polizei ging es um eine für Feiern nicht genehmigt Nutzungsfläche – wurde angefertigt.

Insgesamt 50 Personenkontrollen in Haan

In Haan standen die Räumlichkeiten eines Kultur- und Sportvereins an der Düsseldorfer Straße im Fokus der Kontrollmaßnahmen, so die Polizei zu dem Einsatz. Es wurden 50 Personen überprüft und mehrere Verstöße mit Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geahndet – darunter zwei Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung, ein Verstoß gegen das Nichtraucherschutzgesetz, ein Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz, ein Verstoß gegen die Brandschutzverordnung, ein Verstoß gegen das Hygieneschutzgesetz sowie ein Verstoß gegen die Gewerbeordnung.

Zudem schrieben die Einsatzkräfte zwei Strafanzeigen wegen des Verdachts der Veruntreuung von Arbeitsamtentgelt sowie wegen des Verdachts des Sozialbetrugs. Hinzu kam eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die Pflicht des Führens von Arbeitsaufzeichnungen.

Hilden: Manipulierte Spielautomaten entdeckt

Auch in Hilden überprüften Polizei, Zoll und zuständiges Ordnungsamt zwei Shisha-Bars. Angetroffen und kontrolliert wurden dabei insgesamt 58 Personen. Hierbei wurden zwei manipulierte Spielautomaten festgestellt.

Zudem erstattete die Stadt eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige gegen den Betreiber einer Shisha-Bar wegen der nicht zugelassenen Inbetriebnahme einer Außengastronomie. Auch der Zoll wurde hier „fündig“ – so wurde eine Strafanzeige wegen des Verkaufs von nicht versteuertem Tabak angefertigt, eine weitere Ordnungswidrigkeiten-Anzeige gab es wegen des Vertriebs von Shisha-Tabak ohne Siegel.

Cannabis-Fund in Velbert

Im Stadtteil Kostenberg fanden Beamte eine Cannabisplantage. Foto: Polizei
Im Stadtteil Kostenberg fanden Beamte eine Cannabisplantage. Foto: Polizei

In Velbert standen die Räumlichkeiten einer Shisha-Bar an der Heiligenhauser Straße im Fokus des Kontrolleinsatzes. Hier überprüfte die Polizei insgesamt 50 Personen.

Insbesondere die Stadt Velbert machte mehrere Feststellungen, welche alle mit Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geahndet wurden – unter anderem wurden Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung, das Jugendschutzgesetz sowie das Gaststättengesetz geahndet. Zudem ergab sich gegen den Betreiber der Verdacht, illegales Glücksspiel betrieben zu haben, was ebenfalls mit einer Ordnungswidrigkeiten-Anzeige geahndet wurde.

Weiterhin konnten im Rahmen der Vollstreckung eines Durchsuchungsbeschlusses der Staatsanwaltschaft Wuppertal im Stadtteil Kostenberg 30 Cannabispflanzen im Keller eines Einfamilienhauses aufgefunden werden. Die Einsatzkräfte stellten die Pflanzen sowie sämtliche Umbauten, die zur Aufzucht notwendig sind, sicher.

Der mutmaßliche Betreiber der Anlage, ein 58-jähriger Velberter, wurde ebenso vorläufig festgenommen wie der 28-jährige Wohnungsinhaber. Die Polizei leitete Strafverfahren ein. Die Ermittlungen dauern an.

In Langenfeld zusätzlich Verkehrskontrollen

Im Fokus des gemeinsamen Kontrolleinsatzes stand außerdem in Langenfeld eine Shisha-Bar am Immigrather Platz. Überprüft wurden hier die Personalien von insgesamt zwölf Personen. Dabei wurden jedoch keinerlei ahndungswürdigen Feststellungen gemacht. Flankiert wurde der Einsatz von umfassenden Verkehrskontrollen, insbesondere im Umfeld der überprüften Objekte sowie an den Ein- und Ausfallstraßen der Städte im Kreis Mettmann.

Am Ende der Einsätze zogen die beteiligten Behörden ein positives Fazit. Die bei Einsätzen gewonnenen Erkenntnisse sollen nun insbesondere dazu dienen, die bisher erkannten Strukturen in und rund um die überprüften Orte weiter aufzuhellen, so die Polizei. Ein weiteres Ziel sei es, durch erhöhte Polizeipräsenz in den Objekten und deren Umfeld das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken.