Eine Schülerin sitzt neben ihrem Lernmaterial an einem Laptop. Foto: pixabay/symbolbild
Eine Schülerin sitzt neben ihrem Lernmaterial an einem Laptop. Foto: pixabay/symbolbild

Wülfrath. Die Stadtverwaltung setze keine ausreichenden Ressourcen bei der Förderung der Digitalisierung der Wülfrather Schulen ein, das meinen die Wülfrather Grünen nach der Sitzung im Schulausschuss.

Zwei Defizite hätte die Diskussion im Schulausschuss zum Digitalpakt offenbart, meint der Wülfrather Ortsverband Grünen: Für die von Land und Bund bereitgestellten Fördermittel werden in der Wülfrather Verwaltung nicht die erforderlichen Ressourcen eingesetzt und es gibt kein Digitalisierung-Konzept.

Bürgermeister-Kandidat Stephan Mrstik kommentiert: „Der Stadt Wülfrath stehen zur Digitalisierung der Schulen rund 550.000 EUR aus dem Digitalpakt Schule und weitere rund 180.000 EUR als Corona-Sofortausstattungsprogramm für die Beschaffung mobiler Endgeräte zu Verfügung. Die Verwaltung ist seit 21. Juli über die Corona-Hilfe und seit 11. September 2019 über den Digitalpakt Schule informiert. Bisher war laut Verwaltung ein Medienentwicklungsplan zur Antragsstellung erforderlich.“

Anfang des Jahres hätten die Grünen darauf hingewiesen, dass alle Städte ähnlich Anforderungen hätten und mit eigenem Personal und in Kooperation mit anderen Kommunen dieser Plan aufgestellt werden solle. Die Verwaltung habe auf die Beauftragung eines Beraters bestanden, wofür Kosten in Höhe von rund 45.000 Euro entstanden worden seien. „Im Schulausschuss wurde nun klar, dass ein Medienentwicklungsplan nicht für die Bewilligung der Fördermittel notwendig ist, sondern ein technisch-pädagogisches Einsatzkonzept, das durch die Schulen bereits größtenteils geliefert wurde“, so Mrstik.

Eine Berater sei nicht notwendig gewesen, die Koste hätte man einsparen und beispielsweise bis zu 90 mobile Endgeräte für die Schulen anschaffen können, heißt es von den Grünen. Nachteilig sei auch, dass die Verwaltung den Berater beauftragte, ohne weder den aktuellen Bedarf der digitalen Ausstattung zu ermitteln noch ein langfristiges Entwicklungsziel zu definierten. „Das Fehlen der Ziele und Strategien bemängeln wir Grüne wiederholt bei der gesamten Digitalisierung der Verwaltung“, schreibt Stephan Mrstik. „Ein Plan, wofür die Mittel konkret verwendet werden sollen, ist noch lange nicht in Sicht. Auch wenn die Mittel bis 31. Dezember 2021 zur Verfügung stehen, ist eine schnelle Bearbeitung für eine bessere Ausstattung der Schulen essentiell, weil dringender Bedarf bei den Schulen besteht.“

Die Zeit dränge, insbesondere beim Corona-Sofortausstattungsprogramm. Daher plane die Verwaltung, hier für die Schulen kurzfristig etwa 370 neue Geräte zu bestellen, so die Grünen. Mrstik: „Leider sind wichtige Punkte noch nicht geklärt, z.B. mit welcher Software die Geräte ausgestattet werden, welche digitale Lernumgebung genutzt wird und wer den Support für diese Geräte übernehmen soll. Diese hätten eigentlich auch bereits zum Digitalpakt Schule letztes Jahr geklärt werden müssen.“ Nun werde in Hektik ein Teil eines nicht in sich abgestimmtem digitalen Gesamtpakts beschafft, so die Kritik des Grünen-Ortsverbandes.