Im Kreis Mettmann ist die Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.00 Einwohnern in den letzten sieben Tagen überschritten worden. Foto: pixabay
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Bund und Länder haben im Kampf gegen die Corona-Pandemie einen neuen teilweisen Lockdown beschlossen: Gastronomie und Freizeiteinrichtungen müssen ab Montag, 2. November, schließen. Die Maßnahmen sollen bis Ende November gelten.


„Die Kurve muss wieder nach unten gehen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Sie appellierte an die Menschen, mit Vernunft und Solidarität erneut eine Wende zu schaffen wie im Frühjahr.

Schulen und Kindergärten sollen diesmal allerdings geöffnet bleiben, ebenso der Handel. In den Geschäften gilt wieder die Beschränkung: Pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche darf sich nur ein Kunde aufhalten.

Schließen müssen gastronomische Einrichtungen, die wieder einen Außer-Haus-Service anbieten können. Geschlossen werden außerdem Massage-, Kosmetik- und Tattoostudios. Friseurgeschäfte dürfen geöffnet bleiben.

Gottesdienste dürfen stattfinden.

Alle Freizeiteinrichtungen sind vom neuen Lockdown betroffen. Theater, Opern- und Konzerthäuser und Kinos müssen ebenso schließen wie Bäder und Sporthallen. Alle Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, sind untersagt.

Hotelübernachtungen aus touristischen Gründen sind im November untersagt. Reisen aus geschäftlichen Gründen sind weiterhin möglich.

Bund und Länder appellieren an die Menschen, auch auf Besuche bei Verwandten zu verzichten, wenn sie nicht unbedingt erforderlich seien.

In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Personen aus zwei Haushalten treffen. Eine Regelung, die in Risikogebieten wie dem Kreis Mettmann schon gilt.

Im Berufsalltag soll „Heimarbeit, wo immer sie möglich ist“ dazu beitragen, die Zahl der Kontakte zu reduzieren. Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass die Mitarbeiter vor Infektionen geschützt sind. Jedes Unternehmen braucht ein Hygiene-Konzept.

Hygiene-Konzepte, die in vielen Einrichtungen eingeführt worden sind, entfalten nach Aussage der Kanzlerin nicht mehr die gewünschte Wirkung. In 75 Prozent der Fälle ließe sich inzwischen nicht mehr ermitteln, wo Infizierte sich angesteckt haben. Das sei ein wesentlicher Grund dafür, dass jetzt verschärfte Maßnahmen ergriffen werden müssten, um Kontakte zu reduzieren.

Von dem erneuten Lockdown betroffene Unternehmen sollen eine Unterstützung von bis zu 75 Prozent der Umsatzausfälle erhalten. Berechnungsgrundlage dafür ist der November 2019. Für Finanzhilfen werden insgesamt zehn Milliarden Euro bereitgestellt. Überbrückungshilfen werden verlängert.

„Wir brauchen Solidarität mit den Alten und Kranken, für die das Virus eine tödliche Bedrohung ist“, sagte am Abend NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in einer Pressekonferenz.