Es wird offenbar keinen generellen Lockdown geben: Blick in die Wülfrather Fußgängerzone Im Spring ím vergangenen Jahr. Foto: Kling

Bund und Länder haben eine Verschärfung des Lockdowns beschlossen. Kontakte sind künftig nur mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt.


Die Konferenz der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten hat am Dienstag die Verlängerung des harten Lockdowns wegen der Corona-Pandemie bis zum 31. Januar beschlossen. Weiterhin gelten zudem die aktuellen Regelungen für Geschäfte und Dienstleistungen. Für Schulen und Kindergärten sollen die Regelungen, die vor den Weihnachtsferien galten, fortgeschrieben werden. Das heißt, Schulen sollen entweder geschlossen bleiben oder die Präsenzpflicht bleibt aufgehoben. Über Einzelheiten will das Land noch informieren.

Nach einer Anhörung von Experten hat sich die Bund-Länder-Konferenz dafür entschieden, die Kontakte weiter deutlich zu beschränken. Grund für die Verschärfung der Maßnahmen seien unter anderem drohende Überlastungen auf den Intensivstationen der Krankenhäuser und die Virus-Mutation, die sich deutlich schneller verbreite.

Wie im vergangenen März darf ein Hausstand nur noch Kontakt mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts haben, bisher sind es fünf Personen.

Neu ist eine Regelung für Städte und Kreise, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz die Marke von 200 überschritten hat. In diesen Bereichen wird der Bewegungsradius auf maximial 15 Kilometer vom Wohnort begrenzt. Ziel ist es, touristische und Freizeitreisen zu unterbinden. Wege zur Arbeit und Arztbesuche sind von dieser Begrenzung ausgenommen.

Ziel des verlängerten Lockdowns ist es, wieder eine Inzidenz von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner oder sogar niedriger zu erreichen, wie Kanzlerin Angela Merkel erklärte. So soll wieder eine Nachverfolgbarkeit einzelner Corona-Fälle durch die Gesundheitsämter möglich werden.

Um Verständnis für die Maßnahmen warb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit den Worten: „Je weniger intensiv wir jetzt den Lockdown machen, desto länger wird er dauern.“ Söder warnte aber auch davor, sich bereits für den Februar allzu große Hoffnungen auf Lockerungen zu machen. Der Umgang mit der Pandemie verlange weiterhin Geduld.