Berlin. Das Robert-Koch-Institut und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben sich zur aktuellen Corona-Lage geäußert.
Auf einer Pressekonferenz haben sich Bundesgesundheitsminister Jen Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler zur aktuellen Coronavirus-Situation sowie zu den Impfungen geäußert. Die Entwicklung beschreibt Spahn als ermutigend, die Zahlen würden sinken. Den aktuellen Stand solle man daher nicht verspielen, so der Bundesgesundheitsminister.
12.908 Neuinfektionen und 855 Todesfälle hat das Robert-Koch-Institut innerhalb eines Tages registriert. Den Mutationen dürfe man keine Möglichkeit zur Verbreitung geben, mahnt Spahn, dem es um Augenmaß und Timing auf dem Weg heraus aus einem Lockdown geht. „Wir haben mit allen drei Impfstoffen wirkungsvolle Werkzeuge, um dieser Pandemie zu begegnen, so der Bundesgesundheitsminister. Durchhalten sei weiterhin gefragt.
Auch RKI-Chef Lothar Wieler bestätigt: „Die Situation ist noch lange nicht unter Kontrolle.“ Das liegt vor allem an den Mutationen, die dem RKI Sorge bereiteten. Dominierend wären die Virusvarianten zwar nicht, dennoch rechne man beim RKI damit, das sich der Anteil erhöht. Für diese Prognose blickt man in die anderen europäischen Länder, vor allem bei der britische Mutation (B 1.1.7) rechnet das Robert-Koch-Institut mit einer schnelleren Verbreitung. Mehr Ansteckungen bedeuteten auch mehr Intensivbehandlungen, mahnt Lothar Wieler. Die Mutationen hätten dem Virus „einen Boost gegeben“. Wenn es also Öffnungen gebe, dann müsse man diese mit einem Konzept durchführen, so Wieler.
Alle Hoffnungen liegen weiterhin auf den Impfungen. Bundesgesundheitsminister Spahn bekräftigt, dass man bei den Zugehörigen der ersten Priorisierungsgruppe bis zum Quartalswechsel allen ein Impfangebot habe machen können – „unter der Voraussetzung, dass die Lieferungen wie geplant für das erster Quartal erfolgen“. Danach starte man mit der Prio-Gruppe 2.
Die neue Impfverordnung tritt nach Aussagen des Bundesgesundheitsministers am Montag in Kraft. Für die Änderungen habe man sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission orientiert – die STIKO wertet die vorliegende Datenlage beständig aus, unter anderem zu den Vorerkrankungen und damit verbundenen Risiken bei Covid-19. Vor allem in der Priorisierungsgruppe 2 habe es bei den Krankheitsbildern einige Veränderungen gegeben, erklärt Spahn. Das werde die neue Impfverordnung abbilden. Die Altersgruppe 18 bis 64 Jahren mit Vorerkrankungen werde man früher ein Impfangebot machen können. Der neue Impfstoff von Astrazeneca trägt seinen Teil dazu bei. Dennoch: „Es bleiben trotzdem noch einige harte Wochen der Knappheit bei dem Impfstoffen“, so Spahn, vor allem in den acht bis zehn Wochen in das zweite Quartal hinein.
Die Infektionszahlen bleiben Thema: „Es gibt hunderte Gründe, warum wir geringe Inzidenzzahlen haben müssen“, so RKI-Chef Lothar Wieler. Je schneller man diese erreiche, desto besser. Das Narrativ – Wieler bezieht sich auf die No-Covid-Kampagne – dass man die Zahlen herunterbringen müsste, ist genau das richtige. Ob eine Inzidenz von unter 10 oder 0 müsse gemeinsam entschieden werden, aber: „Wenn sie auf Null geht, dann sind alle Menschen, die wissen, dass dieses Virus uns Schaden zufügt, glücklich.“
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