Wuppertal. Wir haben ein gemeinsames Projekt: Wir fahren zum Impfen. Wobei: Geimpft wird ja nur der deutlich über 80 Jahre alte Teil unseres Projekts von Mutter und Sohn. Der jüngere Part ist derjenige, der fährt und auch sonst irgendwie unterstützt.
Zugegeben: Wir hatten Glück. Als im Januar die Terminvergabe anstand, sind wir in den ersten zwei Stunden bei der Online-Buchung durchgekommen. Und hatten somit gleich am dritten Tag nach Öffnung des Impfzentrums den Termin für die Erstimpfung.
Zuvor galt es, zuhause Formulare auszufüllen, Fragen zum Gesundheitszustand und anderes zu beantworten. Diese Formulare waren uns per Mail zugeschickt worden. Andere erhalten sie mit der Post.
Als der Tag endlich da ist, ist die Anspannung natürlich groß. Wie wird alles laufen? Wird alles gutgehen? Im Vorfeld haben wir den Standort des Impfzentrums Wuppertal erkundet. Der befindet sich keinesfalls „irgendwo an der Uni“, wie wir vorher gedacht haben. Sondern auf dem Freudenberg, wo aus der früheren Kaserne ein Campus der Uni geworden ist.
Die Lage ist genial. Selbst aus dem Osten der Stadt sind wir in einer Viertelstunde mit dem Auto da, genauer: 16 Minuten hat es gedauert. Helfer weisen uns den Weg zum Parkplatz. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert bei der Einfahrt den Ausdruck, ob wir auch einen Impftermin haben.
Die Mutter kann unmittelbar vor dem Impfzelt aussteigen, die Security verweist uns darauf, dass es doch besser wäre, ein Stück rechts ranzufahren. Jedenfalls sind es auch vom geparkten Auto bis zum Eingang nur ein paar Schritte.
Die Begleitung darf mit rein. Das war vorab schon mal eine gute und wichtige Nachricht, die zur Beruhigung beitrug. In einem Vorzelt in Form einer Pagode werden die Terminbestätigung und der Personalausweis kontrolliert. Vorher: Hände desinfizieren! Und: Alle tragen medizinische Masken. Wir natürlich auch.
Am Eingang zum Hauptzelt wird bei uns die Temperatur gemessen. Die freundliche Frau will wissen, ob es uns gut geht, ob wir erkältet waren oder sind. Diese Fragen werden im Laufe unseres Besuchs häufiger gestellt. Sicher ist sicher.
Uns geht es bestens, wir sind nur ein bisschen aufgeregt.
Dann geht es zum Empfang. Wir setzen uns zu einer Frau, die die Papiere kontrolliert. Offenbar haben wir im Vorfeld alles richtig ausgefüllt, bekommen ein Lob. Und schon geht es zur nächsten Station: Dort erhalten wir eine Nummer und werden in den Wartebereich geführt.
Alles ist topmodern ausgestattet. Wir nehmen auf weißen Stühlen vor einem riesigen Bildschirm Platz und warten, bis unsere Nummer angezeigt wird. Der nächste Helfer geleitet uns zu einer Impfkabine. Hier stellt sich ein junger Mann vor: „Ich bin Ihr Impfarzt“. Auch er will wissen, wie es „uns“ geht. Uns geht es prima, siehe oben.
Mit Hilfe einer Schwester wird der linke Arm freigerollt, desinfiziert und geimpft. Ruckzuck sind wir wieder raus aus der Kabine und im nächsten Zelt, dem abschließenden Wartebereich. Hier sollen wir ausharren, ob wir die Impfung gut vertragen. Bei der Erstimpfung eine halbe Stunde, bei der Zweitimpfung ist es dann nur noch eine Viertelstunde.
Das ist aber auch schon der wahrlich längste Teil der Prozedur, die top durchorganisiert ist. Unglaublich freundliche Menschen begleiten uns auf dem Weg von Station zu Station. Und wir können gar nicht glauben, wie schnell wir wieder auf dem Parkplatz sind. Haben wir das gerade wirklich so erlebt?
Der Unterschied von der Erst- zur Zweitimpfung: Wir sind nicht mehr so aufgeregt, weil jetzt schon routiniert. Und es geht, das war wirklich nicht vorstellbar, noch schneller. Diesmal durften wir uns gar nicht erst im Wartebereich hinsetzen.
Zuhause, insbesondere nach dem ersten Termin: Tonnen der Erleichterung fallen von uns ab, und wir können gar nicht fassen, dass alles so einfach war und so gut „geklappt“ hat.
Nebenwirkungen der Impfung? Gab es nicht. Nicht mal eine kleine Beule am Arm, kein Fieber. Überhaupt rein gar nichts.
Es mag sein, dass es nicht bei allen so reibungslos ablaufen mag wie bei uns, vor allem wenn es mal noch voller wird am Impfzentrum. „Wir“ jedenfalls sind geimpft. Und total glücklich damit.
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…ist seit mehr als vier Jahrzehnten journalistisch in der Region unterwegs. Stammt aus einer Zeit, in der noch mit Schreibmaschinen gearbeitet wurde und Filme in einer Dunkelkammer entwickelt werden mussten. Macht heute Fotos mit dem „Handy“ und seit mehr als zehn Jahren auch Zeitung „online“. Und kommt aus dem Staunen über all dies nicht heraus …