Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen, stellt für die LVR-Kliniken klar: Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist gesichert. Foto: LVR
Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen, stellt für die LVR-Kliniken klar: Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist gesichert. Foto: LVR

Köln. Laut mehreren bundesweiten Medienberichten findet nach Einschätzung des Berufsverbandes der Kinder und Jugendärzte in Kinder- und Jugendpsychiatrien aufgrund der Corona-Pandemie eine Triage statt. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) weist dies für seinen Klinikverbund zurück.

Weder hilfesuchende Kinder noch Jugendliche würden von den LVR-Kliniken abgewiesen. Alle bekommen die professionelle Hilfe, die sie in ihrer jeweiligen Situation benötigen.

„Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in den LVR-Kliniken ist gesichert“, verdeutlicht Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen. Sowohl im stationären als auch teilstationären Bereich seien an den Standorten Bedburg-Hau, Bonn, Düsseldorf, Essen und Viersen Aufnahmen wie bisher möglich.

„In Viersen sind die Stationen und Tageskliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie sogar weniger ausgelastet – auch, weil wir aus Hygienegründen nicht alle Betten belegen können“, so Wenzel-Jankowski. Die Dezernentin stellt klar, dass „von einer Triage oder Triage-ähnlichen Situation keinesfalls die Rede sein.“ Natürlich sei es aber auch bereits vor Corona so gewesen, dass es teilweise längere Wartezeiten für Behandlungsplätze gegeben habe.

Hinsichtlich der Corona-Pandemie rechnet der LVR dennoch mit einem „Rebound-Effekt“, der im ambulanten Bereich bereits zu spüren sei: „Dies bedeutet, dass sich aufgrund der Pandemiebedingungen aufgeschobener Therapiebedarf bei Abflauen der Pandemie stärker zeigen wird“, so Dr. Ralph Marggraf, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Viersen. Es sei davon auszugehen, dass Gesundheitsleistungen generell aus Angst vor Ansteckung in der Pandemie weniger in Anspruch genommen wurden und sich insbesondere bestehende Erkrankungen im Verlauf der Pandemie durch die vielen Belastungen der Kinder und Jugendlichen deutlich verschlechtert haben.

Der LVR behandelt im Rheinland in neun psychiatrischen Fachkliniken jährlich mehr als 60.000 Menschen. An den LVR-Kliniken Bedburg-Hau, Bonn, Düsseldorf, Essen und Viersen hält der LVR eigene Abteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrien vor mit insgesamt 309 Betten und 175 Tagesklinikplätzen. Die größte Fachabteilung für junge Patientinnen und Patienten betreibt die LVR-Klinik Viersen mit 125 Betten und 62 Tagesklinikplätzen.