Trafen sich zum Austausch: Georg Barnert, Raban Meurer, Dr. Christian Untrieser MdL, Andrea Schulte-Täumer, Holger Stubbusch, Martin Sträßer MdL. Foto: Andreas Graaf-von der Ahe
Trafen sich zum Austausch: Georg Barnert, Raban Meurer, Dr. Christian Untrieser MdL, Andrea Schulte-Täumer, Holger Stubbusch, Martin Sträßer MdL. Foto: Andreas Graaf-von der Ahe

Velbert. Ein bayrisches Frühstück mit Weißwurst und alkoholfreiem Weizenbier hat Andrea Schulte-Täumer, Inhaberin des Bedachungsunternehmens „H. Schulte GmbH“ in Velbert, anlässlich eines Gesprächs zu aktuellen Herausforderungen des Dachdecker-Handwerks angeboten.

Als Gäste konnte sie neben den Obermeistern Georg Barnert aus Haan und Holger Stubbusch aus Wuppertal auch Raban Meurer, den Vorsitzenden des Dachdecker-Verbandes Nordrhein, begrüßen. Gesprächspartner waren die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Christian Untrieser und Martin Sträßer.

Die Themenliste war lang. Zunächst ging es um die aktuelle Rohstoffknappheit. Das Bauholz ist knapp und treibt sowohl die Kosten in die Höhe als auch die Auftragszeiten in die Länge. „Das ist für Auftragnehmer wie Kunden ein Problem“, so Schulte-Täumer. Grund dafür sind massive Exporte ins EU-Ausland, insbesondere in die USA und China. Meurer forderte zusätzlich eine Stoffpreis-Gleitklausel bei öffentlichen Aufträgen, damit schwankende Produktpreise berücksichtigt werden können.

Insgesamt wünschen sich die Handwerker im Vergabeverfahren eine stärkere Berücksichtigung der regionalen Anbieter und nicht eine reine Preisfixierung. Barnert: Zuverlässigkeit und schnelle Verfügbarkeit sind wichtige Qualitätskriterien. Und hier können regionale Anbieter punkten, die wiederum ihre Steuern vor Ort zahlen.“

Untrieser und Sträßer sagten zu, sich den Themen anzunehmen – der eine im Wirtschaftsausschuss, der andere im Ausschuss für Kommunales, Bauen und Wohnen. Sie sprachen zudem den Fachkräftemangel und die schwierige Ausbildungssituation an. Stubbusch: „Es wird zunehmend schwerer für diesen Beruf, der körperliche Arbeit verlangt, Auszubildende zu finden. Dabei lässt sich hier durchaus gutes Geld verdienen.“

Alle waren sich einig, dass die Bildungspolitik eine stärkere Ausrichtung auf praktische Begabungen benötige. Untrieser: „Die betriebliche Ausbildung benötigt mehr Anerkennung. Und wenn gewünscht, bleibt auch über diesen Weg ein weiterqualifizierendes Studium möglich.“ Sträßer bat das Handwerk, sich noch stärker im „Kooperationsnetzwerk Schule Wirtschaft“ zu engagieren: “Ein Förderverein der örtlichen Unternehmen für die Martin-Luther-King-Hauptschule in Velbert wäre doch ein Mut machendes Zeichen auch für diese Schulform. Auch hier werden die Fachkräfte der Zukunft ausgebildet.“