Eine traurige Jugendliche sitzt auf dem Boden. Foto: pixabay/symbolbild
Eine traurige Jugendliche sitzt auf dem Boden. Foto: pixabay/symbolbild

Mettmann. Ein Kooperationsprojekt zur Suchtprävention von exzessiver Mediennutzung, zum Schutz vor Cybermobbing und zum Aufbau von Selbstakzeptanz initiieren die Caritas-Suchthilfe und der Verein Neue Wege.

Im Zeitalter der Kommunikationstechnik bestimmt der mediale Einfluss zunehmend den Alltag: Soziale Kontakte, Informationsaustausch und Freizeitgestaltung finden zu einem großen Teil im Netz statt.

„Junge Menschen stoßen auf ein komplexes Beeinflussungssystem, welches sie auf den ersten Blick nicht unbedingt einschätzen können“ heißt es von der Caritas. Sie würden immer häufiger von einer Vielzahl an Menschen geprägt, zu denen sie keinen persönlichen Kontakt pflegen.

„Dabei werden sogenannte Influencer, deren Meinungen und Verhaltensweisen selten kritisch hinterfragt“, so die Caritas.. Unrealistische Schönheitsideale würden oftmals verstärkt, was „mit einer Minderung der Selbstakzeptanz einhergehen kann“, so die Suchtexperten.

Ein weiteres wichtiges Thema sei die (sexualisierte) Gewalt im Netz. „Oftmals kennen die Jugendlichen nicht ihre Möglichkeiten sich zu schützen“, heißt es. „Bewältigungsstrategien und Schutzangebote sind daher elementar wichtig für die Entwicklung. Cybermobbing ist eine der digitalen Gewaltformen, auf die die Caritas-Suchtprävention das Augenmerk richtet. Das Ziel ist es, junge Menschen auf ihrem Werdegang zu begleiten, ihnen ein Wegweiser zu sein und sie auf aufkommende Risiken vorzubereiten und wenn möglich zu schützen.“

Die Jugendlichen sollen eine Möglichkeit bekommen, im kleinen Kreis in den persönlichen Austausch zu gehen. Durch getrennt stattfindende Gruppen für Mädchen und Jungen sollen jeweilige Rollenbilder im Netz näher beleuchtet und kritisch hinterfragt werden. Beide Gruppen sollen für die Auswirkungen von aktivem Cybermobbing sensibilisiert werden und gleichzeitig sollen Möglichkeiten zur Selbstverteidigung und zum Selbstschutz vorgestellt werden.

Das Projekt wird für die Schüler der siebten Jahrgangstufen der weiterführenden Schulen der Städte Mettmann und Wülfrath angeboten. Zusätzlich zu den Angeboten mit den Schülern wird es eine digitale Fortbildung durch die Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz NRW für Multiplikatoren geben.

Das Projekt startet mit der Online Fortbildung für die Multiplikator am 28. Oktober. Im Anschluss findet die Durchführung in den Schulklassen statt.

Lehrkräfte, auch anderer Schulformen und Jahrgänge, die Interesse haben an der Online-Fortbildung teilzunehmen können sich noch anmelden. Das Projekt zur Vorbeugung von exzessiver Mediennutzung wird in Kooperation von „Neue Wege e. V., dem Verein zur Förderung von Maßnahmen der Jugendgerichtshilfe der Städte Mettmann, Wülfrath, Heiligenhaus und Haan und der Suchthilfe des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann e.V. und dem Jugendhaus Wülfrath durchgeführt. Infos unter der E-Mail-Adresse: [email protected].