"Reparaturen sind aufwendiger, als auf den ersten Blick erkennbar" - die Tiefgarage Froweinplatz bleibt vorerst geschlossen. Foto: Hans-Joachim Kling

Velbert. Die Tiefgarage Froweinplatz in Velbert-Langenberg ist seit dem Hochwasser Mitte Juli geschlossen. Die Schäden sind umfangreich und der Betreiber geht von einer Wiedereröffnung Mitte 2022 aus. Erst Anfang des Jahres war der wichtige innerörtliche Parkraum komplett saniert worden (hier zum Bericht).

Auf Nachfrage des Super Tipps haben jetzt die Stadt Velbert und die Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert (VGV) als Eigentümerin über den Stand der Reparaturarbeiten und das weitere Vorgehen bei der Tiefgarage Froweinplatz wie folgt berichtet: „Die Reparatur der Tiefgarage Froweinplatz ist aufwendiger, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Im Zuge des Hochwassers ist die Tiefgarage mit etwa fünf Millionen Litern Wasser bis unter die Decke vollgelaufen. Als Folge wurden alle elektrischen Bauteile, darunter Anlagen zur Stromversorgung, Lüftung inklusive diverser Brandschutzklappen, CO-Warnanlage, Video, Beleuchtung, Hebeanlage zerstört.“

Nach dem erfolgreichen Abpumpen der Wassermassen wurden zunächst die Verschmutzungen aus der Tiefgarage entfernt und Trocknungsmaßnahmen durchgeführt. „Alleine dies hat circa vier Wochen gedauert“, heißt es in der Erklärung. In einem zweiten Schritt wurde dann die Bausubstanz in Bezug auf mögliche statische Schäden durch einen Gutachter in Augenschein genommen. „Hier sieht es so aus, dass die Bausubstanz inklusive der neuen Beschichtungen weitgehend intakt ist. Jedoch müssen alle Türen und diverse Verkleidungen in den Treppenhäusern erneuert werden“, so Stadt und VGV.

Mittel vom Bund zur Beseitigung von Hochwasserschäden

Danach wurden keine Arbeiten mehr durchgeführt, weil die Verantwortlichen das Bundes-Hilfsprogramm zur Beteiligung an der Beseitigung der Hochwasserschäden abgewartet haben. Das erschien Mitte September – also etwa zwei Monate nach dem Unwetter. Im Rahmen des Programms werden für Nordrein-Westfalen zwölf Milliarden Euro bereitgestellt.  Das Programm steht auch Kommunen für Schäden an der Infrastruktur zur Verfügung und soll einen Großteil der entstandenen Schäden ersetzen.

„Allerdings beschreibt das Hilfsprogramm Voraussetzungen und Schritte, die erfüllt sein müssen, um die entsprechenden Gelder zu erhalten. Hierzu zählt beispielweise, dass zunächst durch offizielle Gutachterinnen oder Gutachter eine Schadensermittlung durchgeführt und mit einer Schadenssumme hinterlegt werden muss. Ohne ein solches Gutachten würden die Schäden nicht erstattet werden. An diesem Punkt befindet sich die VGV derzeit“, heißt es von der Verkehrsgesellschaft.

Gutachten werden erstellt

Sobald das Schadensgutachten vorliege, würden die entsprechenden Arbeiten beauftragt, so die VGV. Allerdings rechnet man hier wegen der derzeit hohen Nachfrage schon mit Vergabeschwierigkeiten bei den Aufträgen. Vor diesem Hintergrund und wegen der „nicht unerheblichen Arbeiten in der Tiefgarage Froweinplatz“ geht die VGV derzeit von einer Wiedereröffnung der Tiefgarage bis Mitte 2022 aus. Zu beachten sei, dass schon vorbereitende Arbeiten stattfänden, „die allerdings nicht ins Auge fallen“.