Sebastian, Charlotte und Bernd Kneer, Kerstin Griese MdB, Benedikt und Beate Kneer. Foto: Büro Griese
Sebastian, Charlotte und Bernd Kneer, Kerstin Griese MdB, Benedikt und Beate Kneer. Foto: Büro Griese

Wülfrath. „Die Weltpolitik ist auf dem Bauernhof angekommen“, stellte Kerstin Griese fest, als sie vor dem Hintergrund der wegen des Ukrainekriegs steigenden Getreidepreise auf den Hof der Familie Kneer kommt.

„Allerdings hat sich auch der Dieselpreis verdoppelt, und die Düngerkosten sind teilweise dreimal so hoch wie vorher“, erläuterte Sebastian Kneer, der in Soest Agrarwirtschaft studiert. Bernd Kneer, sein Vater, wies darauf hin, dass die enorm schwankenden Preise es den Bauern sehr schwer machen würden, vernünftig zu planen. „Landwirtschaft hat etwas mit Wirtschaft zu tun, und Wirtschaft will Geld verdienen“, unterstrich Bernd Kneer.

Die Familie Kneer, auch Sohn Benedikt ist auf dem Hof tätig, Tochter Charlotte in der Futtermittelindustrie, übte deutliche Kritik an der EU-Agrarpolitik, die immer noch an Flächenstilllegungen festhält.

„In diesen Zeiten stillzulegen, ist für die Bauern eine Katastrophe“, sagte Bernd Kneer mit Blick auf den weltweiten Bedarf nach Weizen, die durch den Klimawandel bedingten Dürren und die Ukraine. Nicht einverstanden sind die Kneers auch mit der Schaffung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. „Das sind Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen“, wendet sich Bernd Kneer gegen den Begriff „Freifläche“.

Diese Solaranlagen belegen nicht nur wertvolle Ackerflächen, sie würden auch die Pachtpreise in die Höhe treiben. Griese sagt, dass sie Solarenergie auf Dächern, wie es etwa das Rathaus macht, für wichtig hält. Auch müsse die Windenergie mit Nachdruck ausgebaut werden, was bei den Kneers auf Zustimmung stößt. Um ein Windrad könne man mit dem Traktor herumfahren.