Ein Fahrkartenautomat im VRR. Foto: Volkmann
Ein Fahrkartenautomat im VRR. Foto: Volkmann

Gelsenkirchen. Nachdem die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, werden den politischen Gremien des VRR die für die Umsetzung des Deutschlandtickets erforderlichen Beschlüsse im Rahmen von Sondersitzungen zur Entscheidung vorgelegt. 

Dies wird voraussichtlich im Januar 2023 der Fall sein. Ziel ist es, das Ticket bis zum 1. April 2023 einzuführen.

„Dass die politisch Verantwortlichen gezielt auf den ÖPNV setzen, um die Menschen in Deutschland zu entlasten, freut uns sehr. Die Nahverkehrsunternehmen im Verbundraum leisten mit ihrem attraktiven Angebot einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Denn der ÖPNV ist das Rückgrat einer zeitgemäßen, klima- und umweltfreundlichen Mobilität. Deshalb ist es uns wichtig, dass Bund und Länder die Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen ausgleichen, die durch das Deutschlandticket entstehen“, erklärt VRR-Vorstand José Luis Castrillo.

Der VRR bereitet bereits seit vielen Wochen gemeinsam mit seinen Partnern und Verkehrsunternehmen im Verbundraum die schnellstmögliche Umsetzung des Deutschlandtickets vor. Der Verbund wird dabei sicherstellen, dass alle Fahrgäste vom deutschlandweit gültigen Nahverkehrsticket profitieren.

Wer das Deutschlandticket schnell und unkompliziert kaufen möchte, sobald es verfügbar ist, kann sich schon heute im Ticketshop der VRR-App registrieren. Fahrgäste, die bereits ein Aboticket nutzen, müssen nichts weiter unternehmen. Die Verkehrsunternehmen und Vertriebsdienstleister aus dem VRR werden ihre Abonnenten in Kürze darüber informieren, wie es mit ihrem Zeitticket weitergeht und wie sie bei Interesse in das Deutschlandticket-Abonnement wechseln können.

Bis zur Einführung des Deutschlandtickets gelten im Verbund die im September beschlossenen Preise. Es wird also zunächst teurer im ÖPNV.

Mit dem Start des Deutschlandtickets werde ein großer Teil der Stammkundschaft dann deutlich günstiger unterwegs sein, so der VRR.

Perspektivisch wird der Verbund gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und den Verbünden in NRW ein einfaches, landesweites, aber auch finanziertes Tarifkonzept durchdenken, das alle Kundengruppen einschließt. Der Schwerpunkt wird auf der digitalen Transformation sowie auf der Weiterentwicklung des landesweiten elektronischen Tarifs „eezy“ liegen.

Sozialticket: Neue Abo-Variante

Vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten sowie steigender Kosten für Lebenshaltung und Energie sind insbesondere einkommensschwache Menschen stark belastet. Um ihnen trotzdem im Sinne der öffentlichen Daseinsvorsorge den Zugang zu öffentlichen Mobilitätsangeboten zu ermöglichen, entwickelt der VRR das Sozialticket weiter. Ab 1. Januar 2023 wird es das Ticket auch als Abonnement geben. Die neue Abo-Variante des Sozialtickets wird als digitales Ticket auf einer Chipkarte ausgegeben.

Ab 1. Juni 2023 bietet der VRR zudem eine flexiblere Sozialticket-Variante für anspruchsberechtige Gelegenheitskund*innen. Um ihnen auch Fahrtmöglichkeiten über die Preisstufe A in ihrer Stadt bzw. ihrem Kreis hinaus anbieten zu können, wurde ein Ticket konzipiert, dass sich an das Flex25-Angebot anlehnt. Die berechtigten Sozialticket-Kunden haben für einen Grundpreis von 2,90 Euro die Möglichkeit, um 50 Prozent rabattierte Einzeltickets in allen Preisstufen innerhalb von 30 Tage zu kaufen.