Wülfrath. Im Wülfrather Stadtpark gibt es neue Spiel- und Sportgeräte. Sie sind ein Renner vor allem bei Kindern.
„Fit im Park“ heißt das Konzept, das sich für Bewegungsmuffel wie eine Drohung anhören mag. Erinnerungen an „Trimm Dich!“ werden wach, eine Aktion des Deutschen Sportbundes in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, bei der in Parks und Wäldern Trimm-Dich-Geräte aufgestellt wurden.
So ist es auch jetzt geschehen im Wülfrather Stadtpark. Und vor allem Kinder lieben offenbar die neuen Geräte, zumindest das zentrale am Ende der Stadtparkwiese, denn sie können es gar nicht schnell genug erklettern und in Beschlag nehmen, wenn es denn gerade mal nicht regnet.
„Intergenerative Spiel- und Bewegungsgeräte“ heißt die Anschaffung in der Fachsprache. Was wohl bedeuten soll, dass sie für Junge und Alte gedacht sind. Am großen Spielgerät mit der Seilbahn hat Bürgermeister Rainer Ritsche am Mittwoch jedenfalls so etwas wie eine Einweihung vorgenommen. Für sich erobert hatten Kinder die Geräte ja schon, nachdem der Bauzaun im Januar verschwunden war.
Ganz im intergenerativen Sinne haben denn auch Erwachsene am Mittwoch die Stationen getestet, vorsichtig natürlich und nur für die Fotografen… Aber – so viel sei verraten – es scheint durchaus Spaß gemacht zu haben, mal nicht nur Kindern zuzuschauen.
„Klimmzüge“, so gab der Bürgermeister zu verstehen, seien von ihm jetzt nicht zu erwarten. Wie ein nasser Sack herunterhängen, ja das könne er schaffen…
Übernommen haben den Part (mit dem Runterhängen) dann Dr. Axel Güldenstern und Adelheid Heiden, er von den Lions, sie Vorsitzende des Bürgervereins Wülfrath, die beide zu den Sponsoren zählen, mit deren Hilfe die Finanzierung gestemmt wurde.
60.000 Euro hat die Anschaffung gekostet, das meiste Geld dazu stammt vom Land (37.000 Euro), größter lokaler Sponsor ist Lhoist. Etwa 15.000 Euro hat die Stadt selbst beigesteuert.
Den Kindern, die noch beim Ortstermin die Fahrt mit der Seilbahn erproben, wird das naturgemäß ziemlich egal sein. Die Einweihungsgruppe (Stadt, Sponsoren, Presse) machte sich am Mittwoch tatsächlich noch auf den Rundweg durch den Stadtpark, um alle fünf Stationen in Augenschein zu nehmen, was auch daran gelegen haben könnte, dass es gerade mal trocken und sogar leicht sonnig war.
Zu „Fit im Park“ gehört auch ein „Wolkenkletterer“, wobei die Wolke sehr tief hängt, denn sie ist eher was für kleine Kinder. Dann gibt es noch Hüpfsteine, an denen Landtagsabgeordneter Martin Sträßer andeutete, wozu sie da sein können, nämlich von einem zum anderen zu hüpfen.
Der Balancierbalken erklärt sich aus seinem Namen, und am Gerät mit der Reckstange kann man sich auch einfach mal hängen lassen – oder Sportlicheres versuchen. Wer nicht so genau weiß, wie „Fit im Park“ funktioniert, sollte sein Smartphone mitnehmen. Denn QR-Codes an den Geräten führen zu Videos, die Details beispielsweise von Liegestützen erläutern.
Das Konzept für „Fit im Park“ ist unter anderem von jungen Menschen im Kinder- und Jugendhaus entwickelt worden. Das war allerdings schon 2018, wie Bürgermeister Ritsche ein wenig entschuldigend erklärt, dass es bis zur Einweihung doch arg lang gedauert hat.
Der Bauhof hat das Fundament für das Hauptspielgerät gebaut. Um das Wurzelwerk der Bäume ringsherum nicht zu beschädigen, wurden 80 Tonnen Sand angeschüttet. Was zusätzlich den Vorteil hat, dass es auch beim aktuellen Wetter nicht schlammig ist wie an vielen anderen Stellen des Parks.
„Ich hoffe, dass die Geräte gut angenommen werden“, sagte Bürgermeister Ritsche am Mittwoch. Und dass respektvoll mit ihnen umgegangen werde. Für die Kontrolle sorgt der Bauhof mindestens einmal in der Woche.