Hilden. Vom 15 bis 19. Juni finden in Hilen die diesjährigen Jazz-Tage statt – zum inzwischen 26. Mal.
“Stolen Moments” lautet der Titel des Festivals, angelehnt an „gestohlene Momente in schwierigen Zeiten“. Fünf Tage lang wollen die Akteure „Momente des Zuhörens und Innehaltens“, aber auch „Augenblicke unbeschwerter Lebensfreude“ schaffen.
Die ukrainische Vokalistin Tamara Lukasheva, geboren in Odessa, gastiert in Hilden. „Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gilt allen Menschen in ihrer Heimat, die unter den furchtbaren Folgen des Krieges leiden“, so der Künstlerische Leiter Peter Baumgärtner.
Ein weitere Jazz-Highlight: Der Auftritt der Sängerin Roberta Gambarini aus New York und ihr international besetztes Quartett am Samstagabend im Foyer der Stadthalle.
Programm der Hildener Jazz-Tage 2022:
Mittwoch, 15. Juni 2022
Traditionell beginnt das Festival im Kunstraum Gewerbepark-Süd an der Hofstraße 64. ab 20 Uhr verzaubern Starpianistin Julia Hülsmannn und ihr Quartett das Publikum unter anderem mit Klängen, die zwischen maximaler Entschleunigung und irrlichternder Intensität mäandern. Über ihr Album “Not Far From Here” hieß es in der Sendung “Kulturwelt” des Bayerischen Rundfunks: “Jazz, so traumwandlerisch wie streng: Julia Hülsmann und ihre Mitspieler erkunden das Missverständnis als Chance und die Reduktion als Gewinn. Das ist nicht nur faszinierend, sondern schlicht und einfach wunderschön.“
Donnerstag, 16. Juni
Am zweiten Tag dürfen sich Musikfans auf vier Konzerte freuen: Los geht’s ab 14.30 Uhr im Park des Haus Horst an der Horster Allee 12-22 mit dem italienischen Saxofonisten Matteo Raggi. Die Besucher erwartet mitreißender Swing – still sitzen unmöglich.
Im Anschluss ab ca. 16:15 Uhr gibt sich die niederländische Jazz-Lady Masha Bijlsma mit Band die Ehre. Special Guest ist einer der bekanntesten europäischen Posaunisten: Ilja Reijngoud. Sein samtweicher Sound mischt sich wunderbar mit Mashas warmer Stimme und gibt den Melodie-Linien eine faszinierende geheimnisvolle Dimension.
Ab 18:30 Uhr ertönt in der Reformationskirche auf der Mittelstraße „Berg-Musik, die bei den Zuhörern das schönste Echo auszulösen vermag …“
Ein Weltmeister des Blechs und eine Fee der Stimme – so kann man das Zusammenspiel von Matthias Schriefl und Tamara Lukasheva beschreiben. Das Duo Matria verbindet verschiedene süddeutsche Volksmusikarten (z.B. Jodler, Almlieder, Zwiefacher) mit ukrainischer Volksmusik. Ein groovendes Alphorn, gepaart mit dem Gesang der ukrainischen Karpaten – Improvisation und Freiheit mit Tradition aus beiden Ländern.
Matria macht Musik, die zu einer Zuflucht wird, die Menschen verbindet – in einer Weltlage, die jeden Tag aufs Neue das bis dahin Vorstellbare sprengt.
Tamara hatte 2016 mit dem Duo Matria ihre erste CD-Veröffentlichung auf dem deutschen Markt. 2017 hat sie den Deutschen Jazzpreis in Osnabrück mit ihrem Quartett und 2021 den WDR-Jazzpreis für Komposition gewonnen.
Das vierte Konzert findet ab 20:30 Uhr in der Gottschalksmühle, Mühle 64, statt. Einer der besten deutschen Gitarristen, Norbert Scholly (u.a. WDR Big Band), präsentiert mit seinem Organ Trio Musik, die sich aus der vielfältigen Erfahrung und den stilistischen Vorlieben der einzelnen Mitglieder speist. Alle drei Musiker sind virtuose Instrumentalisten, die ihre Zuhörer in aufregende Klangwelten entführen.
Freitag, 17. Juni 2022
Im Kulturzentrum QQ TEC, eine der schönsten Locations in Hilden, betritt ab 19:30 Uhr das Quartett um den Trompeter Maik Krahl die Bühne. Kein Geringerer als dessen ehemaliger Professor Till Brönner lobte sein neues Album: “Es macht riesigen Spaß, Maik Krahl und seinen Künstlerkollegen zu lauschen! Die Liebe zu Virtuosität und Klang findet sich in jeder der hier gebannten Kompositionen auf einem Niveau wieder, das einfach begeistern muss!”
Ab 21:00 Uhr vertraut Peter Fessler kompromisslos der Universalsprache des Vocal-Jazz, dem Scat. Der international gefeierte Stimmakrobat überlässt sich magischen Momenten improvisatorischer Trance. Peter Fessler will nicht verblüffen, sondern berühren. „Virtuosität soll nicht zum Selbstzweck werden“, so der Künstler. Spätestens seit seinen spektakulären Duetten mit Al Jarreau in Montreux ist er in aller Munde. Giganten der Musik wie Bobby McFerrin, Randy Crawford oder Toots Thielemans waren nachhaltig beeindruckt – wir auch.
Drei Freunde und langjährige Weggefährten treffen sich gegen 22.15 Uhr zur Jam-Session im Blue Note Hotel an der Klotzstraße 22: Das Trio Three of a Kind bietet Improvisation auf höchstem Niveau – spontan, spannend und kreativ. An den Drums mit dabei: Der künstlerische Chef der Jazztage Peter Baumgärtner. Er gesteht: “Es gibt tatsächlich etwas, das ich noch lieber mache, als ein Festival zu organisieren: Schlagzeug spielen!
Samstag, 18. Juni 2022
Das Jazz-Wochenende startet ab 18.30 Uhr im Foyer der Stadthalle am Fritz-Gressard-Platz 1, mit einer der außergewöhnlichsten Big Bands Europas – dem FUCHSTHONE ORCHESTRA. Dieses herausragende Ensemble vereint 22 vielfach ausgezeichnete Musiker und steht für einen aktuellen, orchestralen Sound, der genrespezifisch über bisherige Grenzen hinausweist. Die beiden Komponistinnen Christina Fuchs und Caroline Thon erschaffen XXL-Jazz vom Feinsten. Ein akustischer Leckerbissen.
Mediterraner Jazz in Perfektion: Ab 20:30 Uhr setzt das Daniel Garcia Trio die traditionellen Klänge des Mittelmeerraums und Nordafrikas in einen neuen rhythmischen und melodischen Kontext. Das Bewusstsein des jungen Pianisten Daniel Garcia für die verschiedenen Kulturen, die sein Heimatland Spanien geformt haben, ist deutlich zu spüren – Musik zum intensiven Eintauchen.
„Ab und zu taucht eine wirklich große Sängerin auf, welche die Schönheit, Individualität und das Talent besitzt, um uns wieder einmal an die magische Majestät der menschlichen Stimme zu erinnern”, schreibt die Presse über die italienische Jazz-Lady Roberta Gambarini. Um 22 Uhr krönt sie den Samstagabend mit gefühlvollen und groovenden Jazz-Standards. “Ich habe mit vielen Sängerinnen gearbeitet, aber mir fällt keine ein, die ihre Sache besser gemacht hätte als Roberta Gambarini”, konstatierte der 2010 verstorbene US-Pianist Hank Jones. Ihr Stil ist beeinflusst von Jazz-Legenden wie Sarah Vaughan, Billie Holiday oder Carmen McRae. Die “Jazz Journalists Association” kürte Roberta Gambarini bereits zweimal zur Vokalistin des Jahres.
Sonntag, 19. Juni 2022
Zum großen Open Air-Finale der 26. Hildener Jazztage treffen sich die Musikfans erneut im satten Grün des Parks von Haus Horst. Ab 14.30 Uhr servieren Bassist Jan Kazda und seine hochkarätig besetzte Band ihr schweißtreibendes Groovegebräu aus Funk-Jazz und Prog-Rock. Wenn dieses Quartett loslegt, ist gute Stimmung garantiert!
Latin Jazz mit Karibik-Feeling unter freiem Himmel: Gegen 16:00 Uhr präsentiert die junge Formation Los Pipos lateinamerikanisches Liedgut und jede Menge karibische Lebensfreude. So klingt der Sommer.
Formidabler Abschluss und für alle Jazzfans ein unbedingtes “Muss“: Das Konzert der Ausnahmeformation Stream des Posaunisten und Komponisten Christophe Schweizer um ca. 17.30 Uhr. Denn am Schlagzeug sitzt einer der bedeutendsten afro-amerikanischen Drummer: Mr. Billy Hart.
Wer weiß, mit wem der heute 81-jährige bereits gearbeitet hat, verneigt sich in bewundernder Ehrfurcht: Billy Hart war an mehr als 800 Einspielungen beteiligt – zahllose davon gehören zu den wichtigsten der Jazzgeschichte, darunter Alben mit Miles Davis, Wes Montgomery, Jimmy Smith, Stan Getz, Herbie Hancock, Charles Lloyd und vielen mehr.
Christophe Schweizer gilt als einer der virtuosesten Posaunisten, aber auch als famoser Komponist und Arrangeur. Als umtriebiger Produzent und Kurator ist er ebenso in der amerikanischen wie in der deutschen oder österreichischen Szene zuhause. 1992 arbeitete Schweizer erstmals in den USA mit Hart zusammen, 2016 arrangierte und produzierte er mit ihm das Großprojekt „The Broader Picture“ mit der WDR Bigband.
Weitere Informationen über das Hildener Jazz-Festival, die Spielorte, sowie die Möglichkeit der Kartenbestellung gibt es online unter: www.hildener-jazztage.de.
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…knipst oft Fotos in Schräglage, um die Lokalnachrichten aus dem Kreis Mettmann zu bebildern und nennt das dann „Fotokunst“. Spezialgebiete sind Rechtsthemen, Internet, Technik und Unterhaltung. Er ist mit der Kamera oft in Neviges unterwegs. Spielt Brettspiele und Videogames.
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