Wülfrath. Nach pandemiebedingtem Ausweichen ins Autokino vor zwei Jahren und einer Open-Air-Veranstaltung im letzten Jahr, hat die Schule am Berg am Mittwoch ihre Abgängerinnen und Abgänger wieder im Paul-Ludowigs-Haus gefeiert.
74 Schülerinnen und Schüler erhielten ihre Abschlusszeugnisse. Die Verleihung fand in einem festlichen Rahmen statt. Jüngere Schülerinnen und Schüler der Musik-AG und der
„Darstellen und Gestalten-Kurse“ boten unter der Leitung der Lehrerinnen Eniko Miklos und Marion Krischka unterschiedliche musikalische und tänzerische Einlagen dar. Als Repräsentanten des Schulträgers begrüße Abteilungsleiter Jochen Becker den stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Preuß und den Landtagsabgeordneten und
Ratsherrn Martin Sträßer.
Eine emotionale Abschiedsrede hielt die langjährige Schulpflegschafts- und Fördervereinsvorsitzende Anja Metzger. Die kommissarische Schulleiterin Susanne Büttner stellte in ihrer Rede heraus, dass dieser Jahrgang trotz der widrigen Umstände – Pandemie, Masken oder Distanzunterricht – so leistungsfähig war. Konkret wurden die Bildungsabschlüsse von 74 Schülerinnen und Schülern, von denen 29 ihren Hauptschulabschluss nach Klasse 10 oder einen Förderschulabschluss erreicht haben und 45 ihren mittleren Schulabschluss, auch Fachoberschulreife genannt. Von diesen 45 FORs
wiederum haben 25 Schülerinnen und Schüler den mittleren Schulabschluss mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe, die „Quali“, erlangt.
„Eine tolle Leistung, die deutlich besser ausfällt, als es die Übergangsempfehlungen der Grundschulen vor sechs Jahren prognostiziert hatten: Nur eine uneingeschränkte und sechs eingeschränkte Gymnasialempfehlungen vor sechs Jahren. Heute bekommt ein Drittel von den Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit, das Abitur zu erlangen“, so Jochen Becker. 15 Schülerinnen und Schüler wechseln direkt in die Oberstufe der Partnerschule, dem Gymnasium Wülfrath, in der in dieser Woche die ersten Schülerinnen und Schüler des Gründungsjahrgangs der Sekundarschule dort ihre Abis feiern durften.
„Als Schule des längeren gemeinsamen Lernens“, so Becker weiter, „ist die Schule am Berg ein Lernort, an dem Kinder und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gemeinsam lernen. Wir sind stolz auf jede und jeden von euch, die bzw. der heute – ihren oder seinen individuellen – dem eigenen Leistungsniveau entsprechenden – Abschluss überreicht bekommt. Die inklusive Beschulung, die Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern mit Handicaps, Migrations- und Fluchterfahrungen stellen natürlich auch Herausforderungen dar. Letztendlich sind sie aber eine große Bereicherung für unsere Schulgemeinschaft – wir lernen buchstäblich miteinander und voneinander. Ganz im Sinne unseres Schulnamens, bei dem die vier
Buchstaben B für Bildung, E für Erziehung, R für Respekt und G – und das sei heute herausgestellt – für Gemeinschaft steht. Gemeinschaft, in der wir heute mit euch eure Schulabschlüsse feiern.“.
Den Schülerinnen und Schülern wurden ihre Abschlusszeugnisse von ihren Klassenlehrer-Teams überreicht. Es folgten Reden und emotionale Worte der Lehrkräfte und der Schülersprecherinnen Lena Hammermeister und Paul Nitzschmann.
Der offizielle Teil wurde durch eine Musikdarbietung des Songs „Time to say Goodbye“ abgeschlossen. Es folgte ein Stehempfang mit Getränken und Fingerfood. Anekdoten wurden ausgetauscht, Erinnerungsfotos geschossen und das ein oder andere Abschiedstränchen verdrückt.