Ratingen. Die IHK Düsseldorf hat bei Passanten am Einkaufsstandort Ratingen-Mitte eine Umfrage zur Ermittlung der Einkaufsqualität durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse zu der Befragung vor.
„Der Einkaufsstandort Ratingen-Mitte hat seine Qualität gehalten“, so lautet das Ergebnis der jüngsten IHK-Befragung nach 2008 und 2014 bei 300 Passanten und 100 Kaufleuten zu den Stärken und Schwächen des Ratinger Einkaufsstandorts Mitte. Erfreulich ist, dass die Passanten pro Besuch und Person deutlich mehr ausgeben als noch vor fünf Jahren (2014: 16,80 Euro, 2019: 24,55 Euro) – dafür kommen sie allerdings nicht mehr so häufig in die Stadtmitte wie 2014.
Positiv beurteilen Passanten und Kaufleute in der Stadtmitte das gastronomische Angebot, die Atmosphäre, die Öffnungszeiten und den Branchenmix. Auch die Ratinger Veranstaltungen, allen voran das Ratingen-Festival, schneiden besser ab als 2014. Besonders erfreulich, so die IHK, sei die Reaktion der Kaufleute auf den zunehmenden Online-Wettbewerb. Hatten sich 2014 noch 35 Prozent der Kaufleute nicht mit dem Internet auseinandergesetzt, so haben diese jetzt mächtig aufgeholt: Von zusätzlichen Serviceleistungen bis hin zu eigenen Online-Angeboten haben alle Befragten eine Strategie entwickelt, um der digitalen Konkurrenz zu begegnen.
„Damit“, so Dr. Ulrich Hardt, stellvertretender Geschäftsführer und Stadtmarketingexperte der IHK Düsseldorf, „machen sie ihre Geschäfte zukunftsfest und leisten einen wichtigen Beitrag für eine attraktive Innenstadt.“ Das sei umso wichtiger, als das Zentrum in den letzten Jahren durch verschiedene Baumaßnahmen und dem Verlust von Stellplätzen gelitten habe. Besucher und Kaufleute werten die Verknappung von Parkraum denn auch als Manko und fordern zusätzliche Parkplätze. Offen blieb, wie viele weitere Stellplätze erforderlich sind, denn in den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Besucher, die mit Bus und Bahn in die City kommen, deutlich gestiegen.
Auf der „Wunschliste“ von Kaufleuten und Passanten stehen weitere öffentliche Toiletten, mehr Ruhezonen sowie zusätzliche Lebensmittelangebote, Unterhaltungselektronik, junge Mode und einen Drogeriemarkt. Realisiert werden könnten diese Wünsche beispielsweise auf der frei gewordenen ehemaligen Verkaufsfläche des Hertie-Warenhauses.
Ferner ergab die IHK-Befragung, dass der Ratinger Einkaufsgutschein zwar nach wie vor genutzt und auch gern verschenkt wird, die allgemeine Kenntnis über das Vorhandensein eines solchen Gutscheins aber bei Verbrauchern und Händlern abgenommen hat.
„Dieses Resultat bestärkt uns noch mehr in unserer Absicht, den Ratinger Einkaufsgutschein zu digitalisieren. Im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts Customer Journey 2.0 wird die Ratingen-App zurzeit grundsätzlich neu aufgesetzt. Sie wird neben dem digitalen Gutschein auch weitere neue und attraktive Features für Händler und Kunden enthalten“, so Nina Bauer, Geschäftsführerin der Ratingen Marketing GmbH.
„Die IHK Düsseldorf wird die Ergebnisse der Passanten- und Geschäftsleutebefragung in den nächsten Monaten gemeinsam mit den Kaufleuten vor Ort, der Ratingen Marketing GmbH, der Stadtverwaltung und der Politik diskutieren, um so gezielt Schwächen abzubauen“, so Dr. Ulrich Hardt abschließend.