Christine (17) aus Kamerun wurde erfolgreich am Grauen Star operiert und kann wieder klar sehen. Foto: CBM
Christine (17) aus Kamerun wurde erfolgreich am Grauen Star operiert und kann wieder klar sehen. Foto: CBM

Bensheim/Velbert. Bürgerinnen und Bürger von Velbert haben mit ihren Spenden im vergangenen Jahr 1.933 Augenoperationen für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika ermöglicht. Das teilt die Christoffel-Blindenmission mit.


Insgesamt 58.010 Euro haben sie an die Christoffel-Blindenmission (CBM) gespendet. Mit diesem Geld kann die CBM Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika Augenlicht schenken und 1.933 Operationen am Grauen Star durchführen. Denn der Eingriff kostet in den Projekten der CBM durchschnittlich 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose 125 Euro. Es sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten können.

Weltweit sind 17,1 Millionen durch Grauen Star erblindet, einer Trübung der Augenlinse. Um diese Trübung zu beseitigen, braucht es nur rund 15 Minuten. Ärzte und Menschen wie die 453 Spenderinnen und Spender in Velbert haben geholfen – unter anderem der 17-jährigen Christine aus Kamerun. Sie betete jeden einzelnen Tag für ein Wunder.

Die Blindenmission berichtet: Die 17-Jährige konnte seit ihrer Geburt nicht gut sehen. Ihre Mutter Ngono ging schon früh mit ihr zum Arzt. Dort wurde festgestellt, dass Christine Grauen Star hatte, aber die Ärzte verschrieben nur Augentropfen. „Egal wie stark ich blinzelte oder wie weit ich mein Auge geöffnet habe, meine Sicht war verschwommen“, berichtete die junge Frau.

Ngono suchte weitere Ärzte mit ihrer Tochter auf . Wieder Augentropfen, Kontaktlinsen oder Brillen. „Irgendwann haben wir fast alle acht Monate die Linsen gewechselt“, erzählt die Mutter und gesteht auch, dass ein Großteil des Familieneinkommens dafür drauf ging. Besser sehen konnte Christine trotzdem nicht. Im Gegenteil: Die junge Frau ging zwar zur Schule, ihre Noten jedoch wurden wie ihr Sehvermögen jedes Jahr schlechter – und Christine immer abhängiger von anderen. Sie brauchte Hilfe von Fremden beim Überqueren der Straße, die Mitschriften ihrer Klassenkameraden zum Lernen und ihre Familie, um den Alltag zu bewältigen.

Letztendlich war es ein von der Christoffel-Blindenmission gefördertes Ärzteteam, das in ihre Region kam und erklärte, dass ein chirurgischer Eingriff Christines Erblindung aufhalten, ja sogar heilen kann. Kinder müssen eigentlich schon in frühen Jahren operiert werden, damit sie noch sehen lernen. Christine hatte Glück: Die 17-Jährige wird im Krankenhaus operiert und kann trotz ihres Alters nach dem Eingriff klar sehen, der Schleier vor ihren Augen ist weg. Und nun? Christine denkt bereits an den nächsten Traum: Sie will viel lernen, um Augenärztin zu werden.