Wülfrath. Drei Ziegen sind bei der Bergischen Diakonie eingezogen. Am Mittwoch haben die Menschen sie mit dem „ersten Ziegenfest“ willkommen geheißen.
„Amy“ ist schwarz-weiß und schon etwas größer, „Bella“ und „Caro“ haben braunes Fell und machen dem Namen Zwergziege alle Ehre. Von der Rasse her handelt es sich um westafrikanische Zwergziegen, die allerdings Afrika nie gesehen haben, sondern in Wuppertal bei einem Züchter geboren wurden. Aber wie haben sie den Weg zur Bergischen Diakonie gefunden?
Zwei Jahre alt sei die Idee, erzählt Clemens Duda. Er leitet bei der Diakonie die Fachabteilung Tagesstruktur und Schulung, die zur sozialtherapeutischen Hilfe der Diakonie gehört. Hier wurde vor nunmehr zwei Jahren der Plan geboren, das Angebot um eine Ziegenhaltung zu erweitern. Das Ziel: eine Verbindung zur Natur zu schaffen für die Menschen, die die verschiedenen Angebot der Abteilung nutzen.
Das Gehege liegt zwischen der Pflegeeinrichtung Haus Heinersdorf und dem Freizeithaus der Kinder- und Jugendhilfe. Sich einfach an den Tieren erfreuen, ihnen zuschauen, ist eine Möglichkeit. Aufgaben zu übernehmen, sich um die Ziegen zu kümmern, sie zu versorgen, sich mit Tierschutz und artgerechte Haltung zu beschäftigen, sind weitere.
Zu tun gab es bisher schon einiges für das Team aus dem sozialtherapeutischen Verbund. Unter Anleitung von Landschaftsgärtner Thomas Erlinghagen wurde ein Stall für die neuen Bewohnerinnen – alles Mädels – gebaut, der urspünglich übrigens ein Carport war. Auf einer Länge von 120 Metern musste das Gelände eingezäunt werden. Zwei große Kletterhügel wurden geschaffen.
Bei der Diakonie musste zuvor noch eine Fachkraft einen „Ziegen-Führerschein“ machen, der nicht wirklich so heißt, sondern „Sachkundenachweis Ziege“. Dann endlich konnten die drei Ziegen-Mädchen im August einziehen. Aber Namen hatten sie noch nicht.
Also wurde ein Wettbewerb unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Diakonie ausgerufen. 70 Vorschläge gingen ein. Gewonnen hat die „ABC-Lösung“: Sigrid Rauch hatte die Idee, die neuen Bewohnerinnen Amy, Bella und Caro zu nennen. Dafür entschied sich letztlich auch eine Jury.
Amy ist übrigens knapp ein Jahr alt. Die beiden braunen Ziegen sind Schwestern und etwa acht Monate jung. Bella hat einen weißen Punkt zwischen den Hörnern, so lassen sich die beiden unterscheiden.
Kontaktfreudig sind sie jedenfalls: Wer ihnen beispielsweise einen Apfel hinhält, kann sicher sein, dass die Damen angestürmt kommen und aus der Hand fressen. Das Team psychisch erkrankter Menschen, das sich um die Ziegen kümmert, werden sie jedenfalls auf Trab halten. Und alle anderen werden sie vielleicht mit ihrem Anblick und munteren Treiben im Gehege am Erfurthweg erfreuen.