Gelsenkirchen. Seit Juni 2022 stärken die ersten beiden XBus-Linien X13 und X42 den regionalen Schnellverkehr im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 nehmen am linken und rechten Niederrhein die XBus-Linien X05, X27, X28 und X32 den Betrieb auf, im Juni 2023 folgt die X49.
Die „XBusse“ verbinden benachbarte Städte und Kreise, um den Mobilitätsbedarf zwischen eher ländlich geprägten Gebieten und Ballungsräumen abzudecken. Das Fazit des Verkehrsverbundes nach den ersten Monaten Betrieb fällt positiv aus: Vor allem werktags seien die XBusse sehr gut ausgelastet.
„Mit einer jährlichen Leistung von insgesamt mehr als einer Million Kilometern sind die ersten XBus-Linien für zahlreiche Pendlerinnen und Pendler eine lohnende Alternative zur Fahrt mit dem eigenen Auto“, erklärt VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz, „denn die XBusse sind täglich im 30- bzw. 60-Minuten-Takt auf Strecken unterwegs, die bislang nicht vom Regionalverkehr bedient wurden.“ Die Linie X13 von DSW21 und der Vestischen Straßenbahnen GmbH verbindet seit Juni 2022 Datteln über Waltrop, Dortmund-Mengede, -Huckarde und -Dorstfeld mit der Dortmunder Universität und dem Dortmunder Technologiezentrum. Der X42, betrieben von der STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH und der Vestischen Straßenbahnen GmbH, ist zwischen Oberhausen, Sterkrade, Kirchhellen und Dorsten bzw. Feldhausen / Movie Park Germany unterwegs.
„Die neuen XBus-Linien sind verkehrlich ein großer Gewinn in den betreffenden Kommunen, denn die neuen Linien schließen Lücken im Regionalverkehr, die als SPNV-Verbindungen nicht realisierbar wären“, betont Vorstandssprecherin Matz. Mit den Ende des Jahres neu hinzukommenden Linien X28 von NIAG und DB Rheinlandbus und X32 von LOOK Busreisen GMBH schaffen die Verkehrsunternehmen komplett neue Direktverbindungen, die Linien X05 und X27, betrieben durch DB Rheinlandbus, verbessern das Angebot im Vergleich zum Status quo im Rahmen der Umwandlung von Bestandslinien zu XBus-Linien insbesondere abends und am Wochenende.
Alle sieben XBus-Linien werden zunächst mit Bussen aus dem Fuhrpark der jeweiligen Verkehrsunternehmen betrieben. Durch das unternehmensneutrale Außendesign mit einprägsamer Wort-Bild-Marke sind die Fahrzeuge verbundweit auf den ersten Blick zu erkennen.
„Später werden Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die mit ihrer Ausstattung den Ansprüchen unserer Fahrgäste an einen zeitgemäßen und hochwertigen regionalen Schnellverkehr gerechter werden – vergleichbar mit modernen Regionalverkehrszügen“, erklärt Gabriele Matz. Bereits 2019 hatten sich die drei Zweckverbände VRR, Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Nahverkehr Rheinland (NVR) entsprechend auf einheitliche Standards geeinigt. Bequeme Sitzplätze gehören zukünftig ebenso zur Ausstattung der Fahrzeuge wie WLAN und USB-Steckdosen. Auch Vorgaben zu Bedienzeiten und zur Taktung wurden definiert.
Für die ersten sieben XBus-Linien ist ein Fuhrpark von rund 30 Bussen vorgesehen. Als Bewilligungsbehörde für Investitionsmaßnahmen nach §12 ÖPNVG NRW unterstützt der VRR die Anschaffung der Fahrzeuge mit jeweils 50.000 Euro. Darüber hinaus fließen Landesmittel in den Betrieb der Linien.
„Für die Verkehrsunternehmen ist der XBus-Fuhrpark und auch der Betrieb der Linien mit hohen Kosten verbunden. Gleichzeitig erleichtern die XBusse vielen Menschen den Zugang zum ÖPNV – insbesondere in eher ländlich geprägten Gebieten, die bislang nicht an den Regionalverkehr angebunden sind. Dies ist vor dem Hintergrund der dringend notwendigen Verkehrswende ganz entscheidend“, betont Gabriele Matz. „Wir machen uns deshalb dafür stark, dass auch zukünftig Fördermittel fließen und weitere XBus-Linien hinzukommen.“
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