Heiligenhaus. Am Sonntag haben sich eine Gruppe Geflüchteter aus der Ludgerusstraße und eine Gruppe aus der Harzstraße gemeinsam auf den Weg nach Düsseldorf gemacht. Sie waren von dem Verein eingeladen worden sich vor Ort ein Spiel anzuschauen.
Überwiegend waren die Geflüchteten aus den beiden Gruppen nie zuvor in einem Stadion gewesen und wussten nicht was Eishockey ist. So war die Aufregung und aber auch die Vorfreude groß. Bereits vor dem Stadion wurden Selfies geschossen und direkt an die Familien gesendet. Entsprechend lange dauerte es, bis die Ausflugsgruppe im Innenraum des Stadions ankam.
„Als wir zu unseren Sitzplätzen kamen und die Flüchtlinge die Größe des Stadion so richtig zu spüren bekamen, wurde von dem Foto-Modus in den Video-Modus gewechselt“, hieß es aus dem Fachbereich Soziales der Stadt Heiligenhaus. Es musste alles festgehalten werden. Die Videoshow vor dem Spiel, die großen Feuerfontänen und immer wieder die Menschenmenge. Nach kurzem Beobachten verstanden die Geflüchteten grob, wie das Spiel funktioniert und vor allem, dass die Menschenmenge auch sehr leise sein kann, wenn die Gegner aus Schwenningen treffen.
Die Heljenser Truppe schlug sich auf die Seite der Heimmannschaft und feuerte die Düsseldorfer kräftig an. Dennoch stand es nach 40 Minuten 0:3. Mit Cola und Popcorn begann das letzte Drittel und man merkte den Unmut der heimischen Fans. Dann aber begann eine Aufholjagd auf dem Eis: in einer Überzahl führte zum ersten Treffer der DEG und wenige Sekunden später der Anschlusstreffer. Die Stimmung war wieder gut.
Als in der spannenden Verlängerung auch noch der Sieg klargemacht wurde, war die Freude perfekt. Für einen Moment konnten die Geflüchtete alles vergessen, was sie sonst so beschäftigt.