Tatjana Gürbaca kehrt ins Aalto-Theater zurück. Foto: Martina: Pipprich
Tatjana Gürbaca kehrt ins Aalto-Theater zurück. Foto: Martina: Pipprich

Essen. Mit einer Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“ kehrt Tatjana Gürbaca an das Aalto-Musiktheater zurück. Premiere ist am Samstag, 28. Januar 2023, ab 19 Uhr im Aalto-Theater.


Nachdem sie in Essen bereits Wagners „Lohengrin“ (2016) und Webers „Der Freischütz“ (2018) in Szene gesetzt hat, widmet sich die Erfolgsregisseurin nun Verdis packendem und düsterem Musikdrama und zeigt den Außenseiter Boccanegra, der sich inmitten der labyrinthischen Machtgefälle zunehmend verirrt. Die musikalische Leitung übernimmt Giuseppe Finzi, der sich am Aalto-Theater unter anderem mit „La Bohème“ und „La Traviata“ sowie international etwa mit „Il barbiere di Siviglia“ in Barcelona, „Turandot“ bei den Bregenzer Festspielen sowie zahlreichen Aufführungen an der San Francisco Opera als Spezialist für das italienische Repertoire auszeichnen konnte.

Mit „Simon Boccanegra“ schuf Verdi nicht nur ein spektakuläres Drama voller szenischer Kontraste und aufwühlender Musik, sondern gleichzeitig einen historisch inspirierten Politkrimi von teils bedrückender Aktualität, der uns noch heute vor Augen führt, wie Demokratie entsteht – manchmal gegen und manchmal mit dem Willen des Volkes. Die Stadtrepublik Genua wird dabei Schauplatz politischer Machtkämpfe, Intrigen und Konflikte, in denen Privates und Politisches auf schicksalhafte Weise miteinander verknüpft sind: Einzig aus privaten Gründen willigt Boccanegra in einer düsteren Nacht ein, das Amt des Dogen zu übernehmen, denn er möchte Maria, die Tochter seines Widersachers Jacopo Fiesco, heiraten. Mit ihr hat er bereits eine uneheliche Tochter, die allerdings verschwunden scheint. Als die Glocken seine Wahl zum ersten Dogen Genuas verkünden, erfährt der unglückliche Simon Boccanegra vom Tod seiner Geliebten Maria. 25 Jahre später ist Boccanegra noch immer an der Macht und kämpft für die Einheit Italiens. Als er für den Höfling Paolo um die Hand Amelia Grimaldis anhalten soll, erkennt Boccanegra in ihr seine verloren geglaubte Tochter. Diese ist bereits in den Adligen Gabriele Adorno verliebt. Als Boccanegra Paolo ihre Hand ausschlägt, schwört dieser bittere Rache.

Erstmals als Simon Boccanegra zu erleben ist der spanisch-amerikanische Bariton Daniel de Vicente, der in den vergangenen Jahren unter anderem als Rigoletto bei den Bregenzer Festspielen, in Frankfurt und Hannover, Gianni Schicchi und Michele („Il tabarro“) am Staatstheater Wiesbaden sowie zuletzt als Scarpia („Tosca“) an der Oper Frankfurt und der Deutschen Oper am Rhein in Erscheinung getreten ist. In den weiteren Partien feiern die hervorragenden Mitglieder des Aalto-Ensembles ihre jeweiligen Rollendebüts: Jessica Muirhead als Boccanegras Tochter Amelia Grimaldi, Carlos Cardoso als Gabriele Adorno, Almas Svilpa als Jacopo Fiesco, Heiko Trinsinger als Paolo Albiani sowie Andrei Nicoara als Pietro.

Weitere Vorstellungen: 17. Februar; 4., 19. März; 5., 20. April; 6. Mai; 14. Juni 2023.

Karten sind erhältlich im Ticket-Center der TUP, II. Hagen 2, an der Kasse des Aalto-Theaters, Opernplatz 10, telefonisch unter Tel. 0201 81 22-200 sowie online unter www.theater-essen.de.