Velbert. „Velberter Unternehmen brauchen und wollen das neue Gewerbegebiet“ schreibt der Verein Schlüsselregion e.V. in einer Stellungnahmen zum geplanten Gewerbegebiet Langenberger Straße:
1. Die Velberter Unternehmen brauchen und wollen das neue Gewerbegebiet
Die Schlüsselregion e.V. hat 42 Velberter Mitgliedsfirmen aus dem industriellen Bereich zu dem neuen Gewerbegebiet an der Langenberger Straße / Große Feld befragt. Hier das Ergebnis:
Die Unternehmen brauchen und wollen das neue Gewerbegebiet und betrachten die derzeitige Diskussion mit Sorge, vor allem da von den Gegnern des Gewerbegebietes immer wieder behauptet wird, es bestehe überhaupt kein Bedarf für neue Gewerbeflächen.
Hierzu lässt sich eindeutig festhalten: Dies ist sachlich falsch.
67% der Firmen beschäftigten sich mit der Frage, wie sie ihre Betriebsfläche mittelfristig vergrößern können. 64% von diesen expansionswilligen Unternehmen sind an dem neuen Gewerbegebiet an der Langenberger Straße interessiert
Einige würden am liebsten sofort dort bauen, weil sie dringenden Platzbedarf haben und in Velbert keine andere geeignete Fläche finden. Manche denken sogar schon notgedrungen darüber nach, in eine andere Stadt zu gehen. „Und das – als Unternehmen, das seit 1930 in Velbert ansässig ist – wollen wir natürlich vermeiden“, schreibt ein Unternehmer.
Ähnlich äußern sich viele Unternehmen. Hier einige Beispiele:
„Wir suchen schon seit 2014 eine geeignete Immobilie. Wir würden gerne dort an der Langenberger Straße bauen. Bei uns ist es eilig. Wir sehen uns auch schon in Ratingen um, weil wir nichts Adäquates bekommen.“
„Ich bin konkret auf der Suche nach einer Gewerbefläche für meinen Betrieb. Meine bisherigen Versuche, etwas brauchbares Eigenes zu finden, sind bisher gescheitert.“
„Unsere Strategie beinhaltet die Errichtung einer eigenen Fertigungshalle in Velbert. Dazu benötigen wir dann einen Standort. Das Gewerbegebiet Langenberger Straße ist ideal dafür geeignet.“
„Unsere Firma ist seit über 50 Jahren an unserem jetzigen Standort. Dieser Standort ist zentrumsnah und mittlerweile Wohngebiet. Wir würden in den nächsten 5-10 Jahren gerne in das neue Gewerbegebiet Langenberger Straße ziehen. Das wäre gut für unsere Firma (Wachstum?), aber auch für unsere jetzigen Nachbarn!“
„Wir hatten vor, unser Unternehmen in dem neuen Industriegebiet zu erweitern. Wir sind nun im letzten Jahr für drei Jahre in die […] Straße gezogen, aus Platzgründen und auch nur vorrübergehend, um uns erweitern zu können. Wenn das Projekt nun doch nicht umgesetzt wird, oder sich auf unbestimmbare Zeit verzögert, werden wir in drei Jahren den Standort Velbert aufgeben müssen.“
- Die Industrie hat nach wie vor eine sehr große Bedeutung für Velbert
Es gibt in Velbert 14.250 Arbeitsplätze in der Industrie. Das sind 47% aller Arbeitsplätze in der Stadt. Jeder zweite Arbeitsplatz in Velbert hängt an der Industrie, die seit vielen Jahrzehnten die große wirtschaftliche Stärke Velberts ist. Neben den Arbeitsplätzen geht es dabei auch um die Gewerbesteuer, mit der Schulen und Kindergärten finanziert werden.
Hinzu kommen die Beschäftigungseffekte, die bei IT-Firmen, Druckereien, Werbeagenturen, Reinigungsfirmen und anderen Dienstleistern durch die Nachfrage der Industrie entstehen.
- Wer die Industrie nicht in der Stadt haben will, muss sie im Außenbereich akzeptieren
Vor 100 Jahren sah man in der Velberter Innenstadt eine dichte Mischung aus Häusern und Fabriken. Heute werden viele dieser ehemaligen Fabrikstandorte für Wohn- oder Einkaufszwecke genutzt. Diese Entflechtung ist auch grundsätzlich eine gute Sache.
Aber: Wenn man die Industrie nicht in der Stadt haben will, dann muss man sie am Stadtrand akzeptieren – oder klar sagen, dass man grundsätzlich keine neuen Gewerbeflächen in Velbert haben will, mit allen Konsequenzen.
- Die Ansiedlung neuer Firmen durch die neue A44 gelingt nur mit neuen Flächen
Der Ausbau der A44 bietet alle Chancen, dass sich in Velbert auch verstärkt Unternehmen aus anderen Branchen ansiedeln – aber nur, wenn hierfür auch Flächen verfügbar sind.
Und zum Abschluss: Die Bürgerinitiative visualisiert die Industrie auf ihren Bannern als Fabrik mit rauchenden Schloten. Das gibt es in Velbert schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Heute sieht man auf den Dächern der Velberter Firmen vor allem eines: Solaranlagen.