Insgesamt investiert die Deutsche Bahn bundesweit 12,2 Milliarden Euro. Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang
Insgesamt investiert die Deutsche Bahn bundesweit 12,2 Milliarden Euro. Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Düsseldorf. Mehr als 1,5 Milliarden Euro für Schienennetz, Bahnhöfe und Energieanlagen will die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben in Nordrhein-Westfalen ausgeben. Das Unternehmen leutet damit sein „Jahrzehnt der Infrastruktur-Investitionen“ ein.


Bundesweit steht 2020 erstmals eine Rekordsumme von 12,2 Milliarden Euro für moderne Schienen, Technik, Bahnhöfe und Energieanlagen zur Verfügung. Mehr als 1,5 Milliarden Euro und damit rund 180 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr kommen der Infrastruktur in NRW zugute, teilt Pressesprecherin Kirsten Verbeek mit.

Die Bahn will leistungsfähiger werden. Rund 230 Kilometer Gleise und 20 Brücken hat das Unternehmen ins Visier genommen. Zudem sollen in Nordrhein-Westfalen rund 380 Weichen erneuert werden. „Wir treiben wichtige Neu- und Ausbaumaßnahmen zum Beispiel für den Rhein-Ruhr-Express und die S13 voran, um dringend benötigte Netzkapazitäten zu schaffen“, so Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für NRW. Insgesamt 49 Bahnhöfe in NRW profitieren von einer kundengerechten Modernisierung und werden in diesem Jahr fertig gestellt, so die Deutsche Bahn.

Von den Baumaßnahmen beeinträchtigt werden, sollen die Reisenden so wenig wie möglich. Verbesserte Planungen, frühzeitige Informationen und aufgestocktes Personal sollen Einschränkungen entgegenarbeiten.

Dass sich die Investitionen lohnen würden, zeige nach Ansicht der Deutschen Bahn ein Blick auf die vergangenen fünf Jahre. „Wir haben einen spürbaren Qualitätsschub in der Infrastruktur erreicht“, so Lübberink. Rund 1.300 Kilometer – das ist fast ein Drittel der Gleise im rund 4.700 Kilometer langen Streckennetz in NRW – werden erneuert. 89 Bahnbrücken haben eine Frischekur erhalten. Die Bauwerke würden insgesamt kontinuierlich mit gut bewertet.

Bei den Bahnhöfen gehe es ebenfalls voran: Im Jahr 2019 wurden in NRW an 37 Stationen Modernisierungsprojekte abgeschlossen. Vielerorts stünden den Reisenden Aufzüge und Fahrtreppen zur Verfügung, mit denen sie bequem zum Bahnsteig gelangen könnten. Bundesweit seien bereits 78 Prozent der 5.400 Personenbahnhöfe stufenfrei, so die Bahn.

Kernprojekte in Nordrhein-Westfalen

In NRW werden 2020 wichtige Bauvorhaben vorangetrieben: Im Knoten Köln starten die Arbeiten für die beiden neuen elektronischen Stellwerke Köln Hbf und Köln „linker Rhein“. Auch die Erneuerung der Brücken über die Deutz-Mülheimer Straße startet in diesem Jahr und die Modernisierung der Oberleitungsanlage zwischen Köln und Bonn steht auf dem Programm.

Die Bauarbeiten für die zweite Ausbaustufe des elektronischen Stellwerks in Duisburg auf der Strecke zwischen Essen und Duisburg laufen weiter nach Plan. Im Herbst steht der nächste Bauabschnitt für die Erneuerung der Oberleitung zwischen Dortmund und Hamm an. Zeitgleich wird hier eine Brücke modernisiert.

Mit einem Kraftakt hat die Deutsche Bahn seit 2017 den Ausbau der Verkehrsstationen für den Rhein-Ruhr-Express vorangetrieben. Insgesamt 53 Stationen müssen für die längeren Züge des RRX fit gemacht werden. Zusätzlich werden die Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut.

Bereits jetzt sind 37 RRX-Stationen modernisiert, weitere 14 Bahnhöfe im Umbau. Dazu kommen weitere Baumaßnahmen an 55 Stationen. Die DB wird allein in 2020 Modernisierungsmaßnahmen an 49 Bahnhöfen abschließen können. Der Bau der Verkehrsstation Dortmund, einer der größten laufenden Bahnhofsprojekte in NRW, verläuft planmäßig, teilt die Deutsche Bahn mit.

Aktuelle Angaben zu Baustellen, deren Auswirkungen auf den Fahrplan und alternative Fahrmöglichkeiten sind zu finden in den Apps „DB Bauarbeiten“ und „DB Navigator“, den „Streckenagenten“-Apps des Nahverkehrs sowie unter www.deutschebahn.com/bauinfos. Zudem informiert die DB rechtzeitig im Vorfeld detailliert über konkrete Auswirkungen und Ersatzverkehre.