Wie schon in den Vorjahren wird auch an diesem 8. Juli vor dem Ratinger Rathaus die Flagge der Mayors for Peace wehen. Archivfoto: Stadt Ratingen
Wie schon in den Vorjahren wird auch an diesem 8. Juli vor dem Ratinger Rathaus die Flagge der Mayors for Peace wehen. Archivfoto: Stadt Ratingen

Ratingen. Ratingen setzt ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen: Als Mitgliedsstadt der „Bürgermeister für den Frieden“ (Mayors for Peace) wird am Samstag, 8. Juli, vor dem Rathaus die Flagge der Mayors for Peace wehen.


Eine Modernisierung der Kernwaffenarsenale durch die Atommächte und ein fortwährender russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Das ist die Kulisse, vor der in diesem Jahr am 8. Juli der Flaggentag der Mayors for Peace stattfindet. Mehr als 500 Städte in Deutschland bringen mit der gemeinsamen Aktion erneut ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck und zeigen Flagge für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen.

Alljährlich am 8. Juli erinnern die Mayors for Peace mit ihrem Flaggentag an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“

Laut dem Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI reduzierte sich zwar der Bestand an Atomsprengköpfen auf 12.512, aber die Zahl einsatzfähiger Atomwaffen stieg auf schätzungsweise 9.576. Einen deutlichen Zuwachs des nuklearen Arsenals sieht das Institut in China. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen des nuklearen Bestandes stellte SIPRI bei den zwei größten Atommächten, Russland und den USA, fest.

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.250 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter 850 Städte in Deutschland, von denen sich über 500 am diesjährigen Flaggentag beteiligen.